Aufregung um ORF-Absage von Van der Bellen

Im Ö1-Radio traten Hofer und Van der Bellen gegeneinander an
FPÖ will ein "Bürgerforum" auch ohne den Grünen-Kandidaten. Der ORF lehnt dies ab.

Die drohende Absage des ORF-Bürgerforums mit den Präsidentschaftskandidaten empört die FPÖ. Denn während ihr Kandidat Norbert Hofer zu seiner Zusage steht, wartet das Team des Grünen Kontrahenten Alexander Van der Bellen noch ab. Für FP-Generalsekretär Herbert Kickl zeigt dies, dass Van der Bellen Angst vor kritischen Fragen der Normal-Bürger habe.

Den ORF forderte Kickl auf, die Sendung auch ohne Van der Bellen abzuhalten. Eine Absage wäre ein "Kotau vor der Links-Grünen Politschickeria", der so nicht hinnehmbar sei: "Wenn Van der Bellen nicht kommen will, dann bleibt sein Sessel halt leer und Norbert Hofer beantwortet alleine die Fragen der besorgten Bürger", schlägt der freiheitliche Generalsekretär vor.

Waltraud Langer, ORF-Chefredakteurin für Magazine und Servicesendungen, meint hingegen in einer Stellungnahme, dass die Sendung aus Gründen der Ausgewogenheit, Fairness und aus demokratiepolitischen Erwägungen nur mit der Teilnahme beider Kandidaten wie geplant stattfinden könne. Die Redaktion appelliere an die Wahlkampfleitung Van der Bellens, die gegebenen Zusagen einzuhalten und erwartet eine definitive Entscheidung bis heute 12.00 Uhr.

Team Van der Bellen fehlt die Zeit

Der Wahlkampfleiter von Van der Bellen bittet um Verständnis, dass der frühere Grünen-Chef nicht am "Bürgerforum" teilnehmen will. Lothar Lockl verweist darauf, dass das Medieninteresse alle Erwartungen übertreffen und nicht jeder Termin wahrgenommen werden könne. Überdies betonte er, dass es nie eine konkrete Terminzusage für das "Bürgerforum" gegeben habe.

Seit dem ersten Wahlgang habe es über hundert Anfragen aus dem In- und Ausland betreffend Interviews mit Van der Bellen gegeben, darunter mehrere Dutzend für Zweierkonfrontationen, Publikumsgespräche und Phone-In-Sendungen zwischen den Stichwahlkandidaten. Nicht-Annahmen von Einladungen seien daher unumgänglich, meint Lockl. Zuletzt habe die FPÖ für Norbert Hofer eine für diesen Freitag in Linz geplante Zweierkonfrontation vor Publikum der Oberösterreichischen Nachrichten abgesagt, die Van der Bellen gerne wahrgenommen hätte.

Im Vordergrund der Termine von Van der Bellen stünden jedenfalls persönliche Diskussionen mit Bürgern, insbesondere mit Jugendlichen.

Kommentare