Fast jeder vierte Schüler braucht Nachhilfe

In der Schule schaffen es viele Kids nicht, den Lehrstoff zu erfassen. Sie benötigen zusätzliche Unterstützung. Das geht für die Eltern ins Geld.
AK-Studie: 230.000 Kinder benötigen private Unterstützung. Eltern geben dafür 119 Millionen Euro aus.

Rund 230.000 Kinder, also 23 Prozent aller Schülerinnen und Schüler, benötigen heuer private Nachhilfe - das sind um 20.000 Kinder mehr als 2014. Das ergab der neue Nachhilfe-Barometer der Arbeiterkammer (AK), die AK-Präsident Rudolf Kaske heute Vormittag in Wien präsentiert hat. Für die Untersuchung wurden im März und April 2015 mehr als 3.300 Eltern befragt.

130.000 der 230.000 Kids bekamen bezahlte Nachhilfe, die Kosten dafür belaufen sich auf 119 Millionen Euro (Plus 10 Millionen im Vergleich zu 2014). 60.000 Schüler sind auf Gratis-Nachhilfe angewiesen, 40.000 Kinder würden Unterstützung brauchen, deren Eltern können sich diese aber nicht leisten und haben auch keinen Zugang zu kostenloser Hilfe. Etwa die Hälfte der Schüler nimmt das gesamte Schuljahr über eine außerschulische Lernhilfe in Anspruch, der Rest vor allem vor Schularbeiten.

Angstfach Mathematik

Am meisten Unterstützung brauchen die Schüler im "Angstfach" Mathematik (67 Prozent), 44 Prozent brauchen Hilfe bei Fremdsprachen, an dritter Stelle steht Deutsch (22 Prozent). Daraus geht hervor, dass manche Schüler in mehreren Fächern privaten Zusatzunterricht benötigen.

Die Arbeiterkammer-Experten bedauern, dass der Bedarf an Nachhilfe seit fünf Jahren praktisch unverändert hoch ist - und fordern daher einmal mehr den Ausbau der Ganztagsschulen, "weil die klassische Halbtagsschule viel zu wenig Verantwortung für den Schulerfolg der Kinder wahrnimmt", meint Kaske. Außerdem seien jene Kinder benachteiligt, deren Eltern wenig verdienen und daher häufig keine bezahlte Nachhilfe bekommen können.

Fast jeder vierte Schüler braucht Nachhilfe

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