Ärzte-Arbeitszeit: Negative Folgen für Krebspatienten

Mehr Ehrlichkeit im Wiener Spitalsärztestreit
Längere Wartezeiten, wechselnde Betreuer: Ärzte warnen vor negativen Auswirkungen für Krebspatienten.

Das neue Arbeitszeitgesetz für Ärzte sorgt nach wie vor für Diskussionen – die Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie warnt nun davor, dass die Neuregelung auch Auswirkungen auf Krebspatienten haben werde: Längere Wartezeiten oder nicht kontinuierlich die selben Betreuer seien mögliche Folgen. Etwa 300.000 Menschen leben österreichweit mit der schweren Krankheit – auch sie werden das neue Gesetz spüren, so Hellmut Samonigg, Präsident der Gesellschaft, im Ö1-Interview.

"Spirale nach unten"

Am Tag seien nun um ein Fünftel weniger Ärzte im Einsatz – dadurch stünden in den Krebszentren nun auch weniger Mediziner zur Verfügung. Das sei der „Beginn einer Spirale nach unten", kritisiert er – und der Weg in die Zweiklassenmedizin, weil man Leistungen nur oder schneller bekomme, wenn man sie sich auch leisten kann.

Zudem sei das Problem sei mit zusätzlichem Personal nicht so einfach zu lösen, denn die Neuregelung habe natürlich auch Auswirkungen auf die Ausbildung: „Wir müssen diese Ärzte ja ausbilden. Um die Expertise zu haben, die uns jetzt am Tag teilweise abgeht, brauchen Sie vier bis sechs Jahre", sagt er im Radio-Interview

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