Hektische Suche nach Notlösung

Die EU will ein letztes Kompromissangebot vorlegen. Athen aber bleibt stur.

Wir akzeptieren keine Ultimaten!" Griechenlands Vizepremier Giannis Dragasakis setzte Dienstag Morgen unverdrossen auf Härte gegenüber den internationalen Geldgeber. Man werde sich nicht erpressen lassen, die griechische Gesellschaft und die Wirtschaft könnten keine weiteren harten Sparmaßnahmen ertragen, fügte er in seiner jüngsten Meldung auf Twitter hinzu.

Nächtliches Spitzentreffen

Die griechische Regierung sei aber bereit „alles zu tun“, damit es zu einer Einigung komme. Athen habe den Gläubigern detaillierte schriftliche Vorschläge zu allen Themen vorgelegt.
Athen reagierte damit auf das nächtliche Spitzentreffen zum Thema Griechenland in Berlin. Dabei hatten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef Francois Hollande, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, die IWF-Chefin Christine Lagarde und der EZB-Präsident Mario Draghi über ein „allerletztes“ Kompromissangebot an Athen beraten. Einige internationale und griechische Medien hatten dies als ein Ultimatum der Gläubiger an Athen interpretiert.

Millionen sofort fällig

Das Land muss am 5. Juni eine Kreditrate von rund 300 Millionen Euro an den IWF begleichen, wenige Tage später stehen weitere Zahlungen an. Insgesamt muss Griechenland im Juni rund 1,6 Milliarden Euro an den Fonds überweisen, im Juli und August werden zudem Milliardensummen an die EZB fällig. Ob die Regierung noch über Mittel dafür verfügt, ist unklar.

Mit Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras wurde nach einem Bericht der Welt dabei nicht verhandelt. Er sei in Athen und warte auf einen Anruf der drei Institutionen. Tsipras sei mittlerweile bereit, über Pensionskürzungen und ein späteres Renteneintrittsalter zu sprechen.

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