GB: 1250 Euro für gute Taten

GB: 1250 Euro für gute Taten
Ein Millionär verteilt Kuverts mit Geld an Passanten. Einzige Auflage: Die Beschenkten sollen mit dem Geld Gutes tun.

Du hast Glück", steht auf den Kuverts, die ein Unbekannter in den Straßen von London verteilt. Viele glauben erst an einen schlechten Scherz. Doch der Inhalt hält, was die Aufschrift verspricht: In den Kuverts sind jeweils tausend Pfund (1250 Euro). "You are lucky", bestätigt der Unbekannte und erklärt, dass es sich um ein Geschenk handelt – einfach so.

Einzige Auflage: Die Beschenkten müssen versprechen, mit dem Geld Gutes zu tun. Wie – das bleibt ihnen überlassen, und es wird auch nicht überprüft. Natürlich freut sich "Mr. Lucky", wenn ihm berichtet wird, wie das Geld eingesetzt wird. Bisher hat er etwa 100.000 Pfund verteilt, vor allem in Großbritannien, aber auch in anderen Ländern.

"Mr. Lucky" ist ein Londoner Versicherungsmanager, der anonym bleiben will, wie der Sunday Telegraph berichtet. "Ich habe in den vergangenen Jahren mehr Geld verdient, als ich ausgeben kann", sagt der Mittdreißiger. "Zunächst wollte ich einen Flug ins Weltall buchen. Aber dann habe ich mich geschämt, als ich Freunden davon erzählte – sie hatten großzügigere und sinnvollere Ideen." So entschied er sich, Gutes zu tun.

Natürlich hätte er das Geld wohltätigen Organisationen spenden können. Doch da hätte ihm etwas gefehlt: "Es erwärmt mein Herz, die Freude der Menschen zu sehen, und dieses Gefühl überträgt sich weiter und weiter."

Die Beschenkten müssen einverstanden sein, fotografiert zu werden; auf der Website (http://we-are-lucky.com) werden die Fotos gezeigt.

Gutes Gespür

"Manchmal muss man einfach an die Menschen glauben", sagt "Mr. Lucky". Er hat anscheinend das richtige Gespür für das Gute im Menschen. So wählte er etwa eine junge Frau aus, die er bei einer guten Tat beobachtet hatte. Sie war einem Mann nachgelaufen, um ihm sein iPhone zu bringen, das er verloren hatte. Die Frau, Noelia, entpuppte sich als Spanierin, die als Ferialpraktikantin in London ist. "Ich danke Ihnen sehr, dass Sie an mich glauben", sagt sie. Sie will noch darüber nachdenken, wie das Geld am besten eingesetzt wird.

Eine andere Beschenkte, Marina, wusste dies sofort: Sie stellte das Geld ihrer 79-jährigen Nachbarin zur Verfügung, die seit sechs Jahren ohne Warmwasser lebte, weil sie sich die Reparatur nicht leisten konnte. Dank der tausend Pfund wurde der Schaden behoben. Auch Linda hat sich schnell entschlossen: Ihr Mann ist schwer krank, und sie investiert das Geld in Behandlungen.

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