Eltern kämpfen um Adolf Hitler (5)

Nachdem ihnen die US-Behörden ihre Kinder namens Adolf Hitler und Aryan Nation weggenommen haben, wollen die Eltern das Sorgerecht jetzt wieder haben.

Knapp drei Jahre, nachdem ihnen das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde, kämpfen die Eltern des fünfjährigen Adolf Hitler und seiner beiden Schwestern um das Sorgerecht. Heath und Deborah Campbell aus New Jersey prangern die Behörden laut der Boulevardzeitung New York Daily News an, ihnen die Kinder ausschließlich wegen der Namensgebung entzogen zu haben.

Ein Berufungsgericht hatte im vergangenen Jahr hingegen geurteilt, die Namensgebung der Kinder - eine der kleinen Schwestern von Adolf Hitler heißt "JoyceLynn Aryan Nation" - spiele keine Rolle, es gebe jedoch Indizien für Vernachlässigung und häusliche Gewalt.

Empörung

Die Geschichte des kleinen Adolf Hitler war im Dezember 2008 um die Welt gegangen: Eine amerikanische Lokalzeitung berichtete damals, ein Supermarkt in New Jersey habe sich geweigert, eine Kindergeburtstagstorte mit dem Namen Adolf Hitler zu dekorieren. Der Aufschrei war groß, als sich herausstellte, dass die Campbells die Torte für ihren damals dreijährigen Sohn bestellt hatten - den sie nach dem früheren Nazi-Führer benannt hatten.

Wenige Wochen später, im Jänner 2009, wurde der kleine Adolf Hitler seinen Eltern weggenommen. Auch seine beiden Schwestern kamen zunächst in staatliche Obhut, danach zu Pflegefamilien. Allerdings sei eben nicht die Namenswahl ausschlaggebend für das Einschreiten der Behörden gewesen, hieß es vonseiten des Gerichts.

Neuer Gerichtstermin

Was wiederum einen empörten Aufschrei der Eltern zur Folge hatte: "Sowohl der Richter als auch das Jugendamt haben uns gesagt, es gebe keinerlei Hinweise auf Misshandlung. Die Kinder seien uns aber wegen der Namen weggenommen worden", empörte sich Vater Heath nun gegenüber einem TV-Sender, wie NY Daily News berichtet.

Ein Gericht wird im Dezember entscheiden, ob der kleine Adolf Hitler und seine beiden Schwestern ihren Eltern zurückgegeben werden oder bei Pflegefamilien bleiben. Die Eltern, die in den USA inzwischen traurige Berühmtheit erlangt haben, geben übrigens an, keine Neonazis zu sein, obwohl ihr Haus laut US-Medien mit Hakenkreuzen verziert sein soll.

In mehreren US-Staaten ist es Eltern völlig freigestellt, welche Namen sie ihrem Nachwuchs geben.

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