Warum die Beiruter die Katastrophe meistern werden

Warum die Beiruter die Katastrophe meistern werden
Vieles hat die Bevölkerung Beiruts bereits erdulden müssen, doch stets haben es die Menschen geschafft, neu anzufangen – und das schlägt sich auf die Atmosphäre dieser besonderen Stadt nieder.

„Willkommen in Beirut“, mit einem gekünstelten Lächeln schreitet die hochgewachsene, zierliche Libanesin durch die Gouraud-Straße im Beiruter Ausgehviertel Gemmayze, begrüßt jeden, der ihr begegnet. Drei junge Männer umkreisen sie, filmen ihr grünes Seidenkleid, produzieren ein aufwändiges Instagram-Video. Wenige Meter daneben betteln Kinder um Zigaretten. Eine Gruppe Amerikaner schiebt sich an ihnen vorbei, nimmt Kurs auf die Türe des nächsten Lokals, aus dem laute Musik zu hören ist.

Und derer gibt es in Gemmayze viele. Gab es. Denn seit der verheerenden Explosion vom Dienstag liegt die Straße, etwa 500 Meter vom Hafen entfernt, in Trümmern. Es bleibt nur die Erinnerung an bessere Tage. Statt feiernder Menschen standen beim Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Donnerstag verzweifelte, wütende Bürger am Straßenrand, schrien ihren Frust hinaus. „Ihr seid alle Mörder“, rief eine Frau von ihrem Balkon.

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