Venezuelas Opposition rüstet sich zum Marsch auf Caracas

Oppositionsführer Miranda
Bewegung will ein Referendum zur Abwahl von Präsident Maduro noch in diesem Jahr erzwingen.

Mit einem Marsch auf die Hauptstadt Caracas will die venezolanische Opposition ein Referendum zur Abwahl von Präsident Nicolas Maduro noch in diesem Jahr erzwingen. "Den Wechsel gibt es nicht einfach so, man muss dafür kämpfen", sagte der Gouverneur des Bundesstaats Miranda, Henrique Capriles, in Caracas.

Die Opposition will für den Marsch am 1. September Zehntausende auf die Straße bringen, die regierenden Sozialisten wollen mit einer eigenen Kundgebung dagegenhalten. Angesichts der gespannten Lage in dem von einer historischen Versorgungskrise erschütterten Land mit den größten Ölreserven fürchten viele Bürger Ausschreitungen in Caracas.

Die Regierung versucht das Referendum bis 2017 hinauszuzögern, damit würden gemäß Verfassung Neuwahlen bei einer Abwahl Maduros verhindert - der Vizepräsident, auch ein Sozialist, würde bis 2019 weiterregieren. Die Opposition will einen raschen Machtwechsel. Capriles ist einer der Wortführer des sozialdemokratische, konservative, liberale und indigene Parteien umfassenden Oppositionsbündnisses "Mesa de la Unidad Democratica" (MUD).

"Eine korrupte Staatsspitze kann uns nicht den Traum von einem besseren Land rauben", sagte der bei der letzten Wahl knapp gegen Maduro unterlegene Capriles. Maduro hatte zuletzt allen Staatsbediensteten, die sich in Unterschriftenlisten für das Referendum ausgesprochen haben, mit dem Rauswurf gedroht und bei einem Putschversuch ein wesentlich härteres Durchgreifen als in der Türkei durch Präsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt.

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