Pensionisten zieht es auf die Straße

Am Wochenende demonstrierten die Ältesten - für Staatschef Nicolas Maduro.

Die Kundgebungen gegen und für die Regierung Venezuelas dauern an. Aber auch die Befürworter zieht es auf die Straße: Am Wochenende gingen die Pensionisten auf die Straßen, um Staatschef Nicolas Maduro den Rücken zu stärken. Und dieser nutzt die Gelegenheit zu neuen Angriffen auf die politischen Gegner und den US-Nachrichtensender CNN. Aber auch Oppositionsführer Henrique Capriles will nicht klein beigeben.

Pensionisten-Demo

Tausende Pensionisten sind in der venezolanischen Hauptstadt Caracas zur Unterstützung der Regierung auf die Straße gegangen. Sie zogen am Sonntag vom Bolivar-Platz zum Präsidentenpalast Miraflores, um Staatschef Nicolas Maduro ihren Rückhalt zu versichern, wie die staatliche Nachrichtenagentur AVN berichtete. Viele ältere Menschen in Venezuela profitieren von den Sozialprogrammen der linksgerichteten Regierung.

Maduro nutzte die Kundgebung für neue Angriffe gegen die Opposition und die Vereinigten Staaten. Die jüngsten Proteste der Regierungsgegner sollten lediglich einen Vorwand für ein militärisches Eingreifen der USA liefern, sagte er.

Auch gegen den Nachrichtensender CNN erhob der Präsident erneut schwere Vorwürfe. Der Sender sei für die aufgeheizte Stimmung im Land verantwortlich:

"CNN will unser Vaterland zerstören, damit sie unser Öl stehlen können."

Aus diesem Grund habe die Regierung den Journalisten von CNN in Venezuela die Presseakkreditierung entzogen.

Der Präsident Venezuelas hatte bereits zuvor Anschuldigungen vehement zurückgewiesen, seine Regierung unterdrücke die Meinungsfreiheit und verletze Menschenrechte. Seine Regierung sehe sich aktuell der "größten Manipulationskampagne" seit dem Staatsstreich 2002 gegenüber, sagte Nicolas Maduro laut dem auf Lateinamerika spezialisierten Internetportal "amerika21.de" bei einer Pressekonferenz mit Vertretern internationaler Medien am Freitag in Caracas.

Drohung mit völliger Abschaltung

Ziel dieser vor allem von internationalen Medienkonzernen wie CNN orchestrierten Kampagne sei es, ihn zu "dämonisieren" und als "Diktator" darzustellen. Maduro drohte dem Sender bereits mit einer völligen Abschaltung. Der kolumbianische Sender NTN24 wurde bereits aus dem Kabelnetz entfernt.

Opposition lässt nicht locker

Der rechtskonservative Oppositionschef Capriles kündigte weitere Demonstrationen an, sollte Maduro den Regierungsgegnern nicht entgegenkommen. "Die Proteste werden fortgesetzt, bis unsere Meinung beachtet wird", schrieb er auf Twitter.

Seit knapp zwei Wochen gehen in Venezuela immer wieder Menschen gegen die Regierung auf die Straße. Sie demonstrieren gegen die schlechte Wirtschaftslage, die angespannte Sicherheitssituation und Maduros zunehmend autoritären Regierungsstil. Bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern und Oppositionellen kamen bisher elf Menschen ums Leben, über 130 weitere wurden verletzt.

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