USA und Russland vereinbarten Waffenruhe für Aleppo

Trümmer in den Straßen von Aleppo
Vor Inkrafttreten am Mittwoch gab es noch schwere Kämpfe rund um die syrische Millionenstadt.

Die USA und Russland haben eine Waffenruhe für das nordsyrische Aleppo vereinbart. Diese sei bereits in der Nacht zum Mittwoch um 00.01 Uhr Ortszeit (23.01 Uhr MESZ) in Kraft getreten, teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Mark Toner, am Mittwoch in Washington mit. Sie gelte sowohl für die Millionenmetropole Aleppo als auch für die gesamte gleichnamige Provinz. Syriens enger Partner Russland hat die Waffenruhe für die umkämpfte Provinz Aleppo bestätigt. Die Feuerpause gelte vorerst für 48 Stunden, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Der Schritt könnte der "Prolog zu einer vollwertigen Feuerpause" sein. Nach den Worten Konaschenkows wurde die Waffenruhe für Latakia und Damaskus bis zu diesem Donnerstagabend verlängert.

Die syrische Regierung will nach eigenen Angaben die zweitägige Waffenruhe einhalten.

Seit Inkrafttreten der Vereinbarung habe es dort "eine grundsätzliche Verringerung der Gewalt" gegeben, auch wenn Informationen aus dem Gebiet eine Fortsetzung der Kämpfe mancherorts nahelegten.

Heftige Kämpfe

In der Nacht zum Mittwoch hatte es am Rand von Aleppo erneut heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen gegeben. Einem AFP-Korrespondenten zufolge war die ganze Nacht über Artillerie und Lärm von Luftangriffen zu hören. Am Mittwochmorgen beruhigte sich die Lage dann etwas.

Am 27. Februar war eine von den USA und Russland vermittelte Waffenruhe in Syrien ausgerufen worden, von der nur Jihadistengruppen wie der "Islamische Staat" (IS) ausgenommen sind. In der vergangenen Woche wurde die Waffenruhe allerdings vielfach gebrochen, insbesondere in Aleppo.

Verstärkte Bemühungen

Die internationale Gemeinschaft verstärkte in den vergangenen Tagen ihre diplomatischen Bemühungen aus Sorge, dass die anhaltenden Kämpfe in Aleppo den Fortbestand der gesamten Vereinbarung zur Waffenruhe für Syrien gefährden könnten. Aleppo ist seit 2012 geteilt. Regierungstruppen und Rebellen kämpfen erbittert um die Kontrolle der Stadt und der gleichnamigen Provinz.

Russland ist ein Verbündeter von Syriens Staatschef Bashar al-Assad und unterstützt dessen Truppen militärisch. Die USA führen eine internationale Koalition an, die in Syrien Luftangriffe gegen den IS fliegt.

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