USA dämpfen Hoffnungen für Kobane

Im September hatte der IS-Vormarsch auf Kobane begonnen.
Schlacht gegen IS-Milizen sei noch nicht gewonnen, warnen die USA.

Am Montag hatte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte verkündet, dass die kurdischen Milizen die IS-Kämpfer aus Kobane vertrieben hätten und "praktisch die gesamte Stadt" kontrollierten. Doch tags darauf warnen die USA, der Kampf sei aber noch nicht gewonnen. Kurdische Einheiten haben nach Angaben der US-Streitkräfte rund 90 Prozent der syrischen Grenzstadt unter ihre Kontrolle gebracht. Die Gegner der IS-Miliz hätten "tapfer und unnachgiebig" gekämpft, lobte Centcom und gratulierte den "mutigen" kurdischen Kämpfern zu ihrem Erfolg.

Doch die Schlacht dauere noch an, auch wenn die kurdischen Kräfte derzeit die Oberhand hätten, sagte Pentagon-Sprecher Steve Warren. "Ich kann nicht sagen, dass die Schlacht gewonnen ist." Ähnlich äußerte sich US-Außenamtssprecherin Jen Psaki. Die kurdischen Kämpfer hätten zuletzt Fortschritte gemacht, aber "Kobane bleibt umkämpft", sagte sie. Die IS-Miliz habe "viele Ressourcen" in der Stadt.

Später dann folgte aber die Mitteilung des Centcom, die die Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zu bestätigen scheint. Die Dschihadisten hätten ihr "strategisches Ziel" der Einnahme von Kobane verfehlt, erklärte das in Tampa im Bundesstaat Florida ansässige US-Militärkommando. Der Kampf gegen die IS-Miliz sei aber "bei Weitem nicht vorbei".

Die Dschihadisten hatten Mitte September einen Vorstoß auf Kobane gestartet, das im Norden Syriens an der Grenze zur Türkei liegt. In dem erbittert geführten Kampf starben nach Schätzungen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in den vergangenen Monaten 1.800 Menschen.

Die USA hatten am 8. August mit Luftangriffen gegen IS-Stellungen im Irak begonnen, am 23. September wurde der Einsatz auf Syrien ausgeweitet. An der "Operation Inherent Resolve" getauften Mission beteiligen sich Kampfflugzeuge von europäischen und arabischen Verbündeten. Den Einsatz von US-Bodenkampftruppen schloss US-Präsident Barack Obama aus. Stattdessen setzt Washington auf die moderate syrische Opposition und kurdische Einheiten, die ausgebildet und mit Waffen beliefert werden.

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