Donald Trump beleidigt weiter

Donald Trump
Rassismus-Debatte: "Wer sind denn die Vergewaltiger?", fragt der US-Präsidentschaftsbewerber.

Manchmal sabotieren sich politische Kandidaten am liebsten selbst. Das könnte man auch in diesem Fall annehmen: Es geht um Donald Trump. Seit Tagen heizt er in den USA die Debatte um Rassismus an. Der Milliardär hatte seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner angekündigt und dabei gleich einmal alle mexikanischen Einwanderer beleidigt. "Sie bringen Drogen, Verbrechen, Vergewaltiger", so Trump. Er würde als Präsident zuallererst riesige Mauern an den südlichen Grenzen bauen.

Eine Welle der Empörung folgte: Prominente wie Shakira hatten Trump öffentlich gescholten, aus Protest kündigten die Sender Univision und NBC an, die von Trump organisierten Schönheitswettbewerbe Miss America und Miss Universe nicht mehr auszustrahlen. Mexiko will nicht einmal mehr Missen zum Bewerb schicken; das Kaufhaus Macy's will seine Kleidungslinie nicht mehr verkaufen.

Nun war Trump bei CNN zugeschaltet, um sich zu verteidigen. Doch es wurde nur noch schlimmer.

"Wenn Sie sich die Statistiken jener Menschen, die zu uns kommen, ansehen, wenn Sie sich die Statistiken ansehen bezüglich Vergewaltigung, Verbrechen, von allem, was illegal in dieses Land kommt, es ist verblüffend!", stammelte Trump im CNN-Interview. Nach mehreren Nachfragen des Moderators Don Lemon, was das alles mit Einwanderern zu tun haben soll, sagt Trump: "Naja, irgendjemand verübt diese Vergewaltigungen, Don! Ich meine, irgendjemand tut das. Wer verübt Vergewaltigungen? Wer?"

Latino-Wähler

Eines muss man Trump lassen: Mit seinen provokanten Aussagen hat er sicher Aufmerksamkeit gewonnen. Die Umfragen sehen ihn zumindest derzeit auf Platz zwei der republikanischen Bewerber, nach Jeb Bush. Vor seinen Wutreden wurden ihm kaum je Chancen eingeräumt, zumal politische Beobachter meinen, der polternde Milliardär kandidiere nur aus Langeweile. Doch einen politischen Gefallen macht er sich nicht mit seiner Strategie: Die Zahl der Wahlberechtigten mit lateinamerikanischem Hintergrund in den USA wird sich bis 2030 auf 40 Millionen verdoppeln. Damit könnten Lateinamerikaner 16 Prozent der Wählerschaft stellen.

Zum CNN-Interview

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