Kerry will im Zypern-Konflikt vermitteln

Der US-Außenminister und Vielflieger wird Mitte November die Mittelmeer-Insel besuchen.

Er ist er US-amerikanische Vielflieger. Kein Treffen lässt er aus, kein internationales Krisengespräch findet ohne ihn statt. John Kerry, Außenminister der Vereinigten Staaten, wird auch Mitte November wieder ins Flugzeug steigen. Diesmal landet er auf der Mittelmeer-Insel Zypern und will dort Bewegung in den Zypern-Konflikt bringen.

Laut zypriotischen Medienberichten werden im November auch die Außenminister von Deutschland, Großbritannien und Russland in Zypern erwartet. Dies soll helfen, die seit langem laufenden Bemühungen zur Wiedervereinigung der seit 1974 geteilten Insel zum Abschluss zu bringen.

"Sehr intensives Tempo"

Nach Angaben von mit den Verhandlungen vertrauten Personen sind sich die USA und Russland einig, dass eine baldige Lösung des Zypern-Konfliktes notwendig sei. Bei einer Einigung könnten die beiden Vetomächte der Lösung auch im UNO-Sicherheitsrat Gewicht verleihen. Eine Vereinbarung dazu sei aber bisher nicht getroffen worden.

Die Verhandlungen zwischen der Republik Zypern und der nur von Ankara anerkannten "Türkischen Republik Nordzypern" (TRNZ) gehen indes, laut Ioannou, in "sehr intensivem Tempo" voran.

Vielflieger der USA

Kerry reist bereits am nächsten Samstag (14. November) nach Zypern, wie die zypriotische Zeitung Phileleftheros berichtet. Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier soll demnach am 17. November nach Zypern kommen, sein britischer Amtskollegen Philip Hammond zwei Tage danach, wurde "Phileleftheros" vom englischsprachigen Online-Portal "In-Cyprus" zitiert. Ein Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow wurde bisher nicht bestätigt, soll aber laut "Phileleftheros" Ende November oder Anfang Dezember stattfinden.

Kerry soll laut Phileleftheros den zypriotischen Präsidenten Nikos Anastasiades, den zypriotischen Außenminister Ioannis Kasoulides und den Präsidenten der international nicht anerkannten "Türkischen Republik Nordzypern", Mustafa Akinci, treffen.

Einigung "so groß, wie noch nie"

Bundespräsident Heinz Fischer und sein zypriotischer Amtskollege Anastasiades zeigten sich nach ihrem gestrigen Treffen in Nikosia laut Fischer-Sprecherin Astrid Salmhofer optimistisch in Hinblick auf eine Lösung zur Beilegung des Zypern-Konflikts. Anastasiades habe die Chance auf eine Einigung mit der Türkei vor Journalisten "so groß, wie noch nie" genannt, sagte sie der APA am Dienstagabend.

Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Athen gestützten Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Völkerrechtlich ist die ganze Mittelmeerinsel seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Das EU-Regelwerk findet im türkisch kontrollierten Norden jedoch keine Anwendung. Die Türkei hat im türkisch kontrollierten Norden etwa 35.000 Soldaten stationiert.

Die EU sucht in der Flüchtlingskrise die Nähe zur Türkei. Die Republik Zypern sperrt sich jedoch gegen neue EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara. Der Zypern-Konflikt und seine Lösungsversuche rücken damit wieder in die internationale Aufmerksamkeit. In den Verhandlungen zur Lösung des Zypern-Konflikts ist in den vergangenen Monaten Hoffnung aufgekommen.

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