Poroschenko legt Friedensplan vor

Petro Poroschenko
Ukraine: Der neu gewählte Präsident nützt die D-Day-Feiern.

Dass er den Willen der ukrainischen Wähler respektiere, hatte Russlands Präsident Putin nach der Wahl Poroschenkos zum Präsidenten des Landes gesagt. Das Wort "Anerkennung" vermied er. Damit ist die Präsidentenwahl in der Ukraine aus Sicht Moskaus gleich viel wert wie das Schein-Referendum zur Loslösung des Ostens von der Ukraine. Denn auch danach hatte Putin den Wählerwillen respektiert. Nun steht sie aber an, die Angelobung Poroschenkos. Am Samstag wird er vereidigt. Russland wird zu der Zeremonie lediglich den Botschafter entsenden – und der wird dem Empfang danach fernbleiben.

Aber davor noch absolviert der Neue an der Spitze des Krisenstaates seinen ersten großen Auftritt auf der Weltbühne – bei den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Alliierten-Landung in der Normandie, dem D-Day. Dabei könnte es auch zu einem Treffen mit Putin kommen.

Und: Poroschenko hat angekündigt, den in Frankreich anwesenden Staats- und Regierungschefs am Freitag einen Plan zur Beilegung der Krise vorlegen zu wollen. Offiziell vorstellen will er ihn am Samstag. Klar ist: Gespräche mit Bewaffneten wird es nicht geben. Aus Sicht Kiews sind das von Russland orchestrierte Banden. Diese Sicht der Dinge vertreten auch die USA. Russland weist das zurück – während sich immer neue Gruppen irregulärer Kämpfer offen auf der russischen Seite der Grenze sammeln, um in die Ukraine zu kommen. Ob mit Duldung russischer Behörden oder ob deren Unvermögen.

In der Ostukraine toben Kämpfe um mehrere Städte. In Lugansk gaben ukrainische Kräfte zuletzt nach schweren Kämpfen zwei wichtige Basen auf. Grenzübergänge zu Russland wurden geschlossen. Und im belagerten Slowjansk fiel indes die Wasserversorgung aus.

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