Machtkampf: Gouverneur Kolomoiski entlassen

Igor Kolomoiski ist Kiew unangenehm geworden.
Der Milliardär gilt als Financier im Kampf gegen die Separatisten - nun beschnitt Kiew seinen Einfluss.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat in einem Machtkampf den einflussreichen Milliardär Igor Kolomoiski als Gouverneur der Industrieregion Dnipropetrowsk entlassen. Bei einem Treffen mit dem Staatschef habe der Oligarch selbst um seine Entlassung gebeten, teilte die Präsidialverwaltung am Mittwoch in Kiew mit.

Kolomoiski gilt als einer der wichtigsten Financiers der ukrainischen Truppen im Kampf gegen die prorussischen Separatisten in der Ostukraine. Der Milliardär war zuletzt unter Druck geraten, weil seine bewaffneten Einheiten die halbstaatlichen Energieunternehmen Ukrnafta und Ukrtransnafta in Kiew besetzt hatten. Der Milliardär wollte Berichten zufolge dort die Absetzung des mit ihm verbündeten Managements verhindern.

Freiwilligen-Bataillone finanziert

Kolomoiski, der sein auf 1,8 Milliarden Dollar geschätztes Vermögen mit Banken, Energie- und Medienfirmen gemacht hat, war ein wichtiger Unterstützer der Zentralregierung. Unter scharfer Kritik Russlands hatte Poroschenko den Milliardär nach dem Machtwechsel in Kiew im vergangenen Jahr als Statthalter im ostukrainischen Dnipropetrowsk eingesetzt. Er hatte Freiwilligen-Bataillone finanziert, die in der Region gegen pro-russische Separatisten vorgingen. Der Gouverneur hatte dort verhindert, dass sich die russisch geprägte Region - wie es die benachbarten Gebiete Luhansk und Donezk getan haben - abspaltet.

Russland ermittelt gegen den Oligarchen unter anderem wegen Organisierten Verbrechens, Mordes und des Einsatzes unerlaubter Waffen im Kriegsgebiet Donbass. Aus russischer Sicht gilt Kolomoiski als Gefahr für den Friedensprozess in der Ostukraine.

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