Türkei verstärkt Offensive gegen IS

Monatelang zögerte man im Vorgehen gegen die radikalislamische Miliz. Nun soll der Kampf "umfassender" werden.

Die von den USA angeführte Allianz bereitet zusammen mit der Türkei eine deutliche Ausweitung ihrer Offensive gegen die radikalislamische IS-Miliz vor. "Wir sehen, dass bemannte und unbemannte amerikanische Flugzeuge ankommen, und bald werden wir alle zusammen einen umfassenden Kampf gegen den Islamischen Staat beginnen."

Das sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Mittwoch bei einem Besuch in Malaysia. Nach monatelangem Zögern hatte die Türkei Ende Juli erstmals Stellungen der Extremisten in Syrien und im eigenen Land angegriffen. Zudem genehmigte die Türkei den USA, den US-Stützpunkt Incirlik als Ausgangsbasis für Luftangriffe in Syrien zu nutzen. Seit Monaten fliegt die von den USA angeführte Allianz Angriffe gegen Ziele der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak. Der IS kontrolliert große Gebiete im Irak und in Syrien und hat dort ein Kalifat ausgerufen.

US-Kampfjets erwartet

Der für Einsätze gegen IS zuständige US-Vize-Sondergesandte Brett McGurk gab im Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt, dass die USA mit bewaffneten Drohnenflügen gegen den IS von Incirlik aus begonnen hätten. "Das ist nur der Anfang...", twitterte er. Laut türkischen Medienberichten werden in den nächsten Tagen dutzende US-Kampfjets mit Piloten in der Türkei erwartet.

Indessen ist in der Arabischen Liga ein Streit über den Umgang mit den türkischen Luftschlägen im Nordirak ausgebrochen. Der Generalsekretär des Bündnisses, Nabil El-Araby, erklärte am Mittwoch über den online-Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Liga die türkischen Bombardements missbillige und Ankara aufrufe, die Souveränität des Iraks zu respektieren.

Katar widerspricht Arabischer Liga

Das Außenministerium des Golfemirats Katar kritisierte Araby. Dessen Kritik sei vor der Veröffentlichung nicht mit den Liga-Mitgliedern diskutiert worden, hieß es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur QNA verbreiteten Mitteilung. Katar bekräftigte zugleich seine uneingeschränkte Solidarität mit der Türkei.

Die Türkei und Katar verbindet seit einigen Jahren deren politische Unterstützung der ägyptischen Muslimbrüder, die von anderen arabischen Ländern wie Saudi-Arabien oder Ägypten als Terroristen bekämpft werden.

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