Zeman: Merkels Flüchtlingskurs "unsinnig"

Der tschechische Präsident Milos Zeman weist Merkels "Wir schaffen das" scharf zurück.

Der tschechische Präsident Milos Zeman hat den Flüchtlingskurs der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut heftig attackiert. "Es gibt bei Politikern einen Hang, auch dann auf Erklärungen zu beharren, wenn die Tatsachen das Gegenteil ihrer Meinung beweisen", sagte Zeman am Sonntag in einem Interview mit der Online-Ausgabe der Zeitung "Blesk".

Merkel müsse erkennen, "dass die 'Willkommenskultur' unsinnig ist", betonte er. Trotz der jüngsten Gewalttaten in Deutschland hatte Merkel am Donnerstag ihren bisherigen Kurs verteidigt und dabei ausdrücklich ihren berühmten Ausspruch zur Flüchtlingskrise vom vergangenen Jahr - "Wir schaffen das" - wiederholt. Gleichzeitig kündigte sie an, "alles Menschenmögliche" zur Verhinderung weiterer Anschläge zu unternehmen. Zeman dagegen sagte, Deutschland sei nicht in der Lage, hunderttausende Flüchtlinge aufzunehmen, "insbesondere, wenn unter ihnen Jihadisten sind".

Einzige Lösung sei die rasche Abschiebung derjenigen, deren Asylanträge zurückgewiesen wurden, führte der tschechische Präsident weiter aus. Auch islamische Hassprediger müssten sofort abgeschoben werden. Er plädierte zudem für eine Liberalisierung der Waffengesetze sowie für einen "aktiven Schutz" der tschechischen Grenze. Im Falle einer "großen Flüchtlingswelle" könne er sich auch die Errichtung eines Grenzzauns vorstellen.

Kommentare