Ex-Diktator zu Entschädigungszahlungen an Opfern verurteilt

Insgesamt muss Hissene Habre, der für den Tod von rund 40.000 Menschen verantwortlich sein soll, 80 Millionen Euro zahlen.

Der ehemalige Diktator des zentralafrikanischen Landes Tschad, Hissene Habre, ist zu Entschädigungszahlungen von umgerechnet gut 80 Millionen Euro verurteilt worden. Das entschied am Freitag ein Sondertribunal in Senegals Hauptstadt Dakar. Danach soll der 73-jährige Habre Opfern von Vergewaltigungen und sexueller Sklaverei umgerechnet je rund 30.000 Euro bezahlen.

Opfer willkürlicher Verhaftungen und Folter sollen rund 23.000 Euro erhalten. Es ist unklar, ob Habre über die entsprechenden Geldmittel verfügt.

Für den Tod von 40.000 Menschen verantwortlich

Habre führte im Tschad von 1982 bis 1990 ein totalitäres Regime an. Nach jahrelangem Exil im Senegal war der Ex-Diktator im Juli 2013 in Dakar verhaftet worden. Ende Mai wurde Habre von dem Sondertribunal unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen, Folter, gezielter Tötungen und Zwangsprostitution schuldig gesprochen und zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass Habre für den Tod von 40.000 Menschen verantwortlich ist. Berichten zufolge sollen 200.000 Menschen unter seinem Regime gefoltert worden sein.

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