Ermittlungen gegen Regierungschefin

Yingluck Shinawatra: Im Visier von Ermittlungen.
Regierungskrise in Thailand: Erneut Proteste, Dutzende Menschen wurden verhaftet.

Die Proteste in der thailändischen Hauptstadt Bangkok spitzen sich erneut zu: Am Dienstag wurde ein Polizist erschossen, mehrere Menschen wurden bei Gewaltausbrüchen verletzt. Beamte sind auch etwa von Bombensplittern nach einer Explosion verletzt worden. Bei dem Einsatz gegen die Besetzung von Regierungsgebäuden waren zuvor dutzende Demonstranten festgenommen worden.

Die Anti-Korruptionsbehörde in Thailand ermittelt nun auch gegen Regierungschefin Yingluck Shinawatra wegen Verletzung ihrer Pflichten. Das teilte die Behörde am Dienstag in Bangkok mit.

Bei den Ermittlungen geht es um Milliardenverluste bei einem umstrittenen Regierungsprogramm, das Bauern hohe Garantiepreise für Reis verspricht. Die Regierung kauft die Ernten auf, wird den Reis zu den Preisen auf dem Weltmarkt aber nicht los.

Marionette

Ermittlungen gegen Regierungschefin
Thai police officers react after an explosion during clashes with anti-government protesters near Government House in Bangkok February 18, 2014. A Thai police officer was killed and dozens of police and anti-government protesters were wounded in gun battles and clashes in Bangkok on Tuesday, officials and witnesses said. REUTERS/Athit Perawongmetha (THAILAND - Tags: POLITICS CIVIL UNREST)
Seit drei Monaten wird gegen die Regierung Yinglucks demonstriert. Die Proteste hatten sich im vergangenen November an einem Amnestiegesetz entzündet, das Yinglucks Bruder, dem früheren Regierungschef Thaksin Shinawatra, wohl eine Rückkehr aus dem Exil erlaubt hätte. Die Opposition sieht Yingluck als eine Marionette ihres Bruders, einem Milliardär dem sie Korruption und Bestechung vorwirft. Die Familie ist in weiten Teilen der Mittelschicht von Bangkok und im Süden verpönt, während sie von der armen Landbevölkerung unterstützt wird.

Die Opposition fordert den Rücktritt der Ministerpräsidentin. Yingluck hatte im Zuge der Proteste am 2. Februar eine vorgezogene Parlamentswahl abhalten lassen. Diese wurde jedoch von der Opposition boykottiert. Demonstranten blockierten 10.000 Wahllokale und hinderten so Millionen Bürger an der Abstimmung. Sie sollen nun am 20. und 27. April wählen können. Die Wahlkommission will Ergebnisse erst dann bekannt geben, wenn alle Bürger abstimmen konnten.

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