Russland unterstützt Assads Bodenoffensive

Das russische Militär fliegt massive Angriff in Syrien. Damit untersützt Moskau die Bodenoffensive von Machthaber Bashar al-Assad.
Die US-Regierung hat unterdessen erklärt, es gebe keine Zusammenarbeit mit Russland in Syrien.

Die russische Luftwaffe unterstützt die syrischen Streitkräfte nach Angaben von Präsident Wladimir Putin bei ihrer Bodenoffensive in der zentralen Provinz Hama. Russland werde sein Vorgehen in Syrien "mit den Einsätzen der syrischen Armee am Boden" koordinieren, sagte Putin am Mittwoch.

Zuvor hatten die syrische Armee und ihre Verbündeten mit russischer Luftunterstützung im Nordwesten des Landes eine Bodenoperation gegen Rebellen begonnen. Die Kämpfe nördlich der Stadt Hama seien die heftigsten seit Monaten, erklärte die in London ansässige "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" am Mittwoch.

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Mindestens vier Stellungen der Aufständischen seien angegriffen worden. Zudem fliege die russische Luftwaffe massive Angriffe in den beiden benachbarten Provinzen Hama und Idlib.

"Wir haben keiner Kooperation mit Russland zugestimmt."

Die US-Regierung hat indes erklärt, es gebe keine Zusammenarbeit mit Russland in Syrien. "Wir haben keiner Kooperation mit Russland zugestimmt", sagte US-Verteidigungsminister Ashton Carter am Mittwoch in Rom.

Moskau verfolge in Syrien "die falsche Strategie" und beschieße Ziele, an denen sich keine Kämpfer der Dihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) aufhielten. Dies sei ein "fundamentaler Fehler".

Beschuss vom Kaspischen Meer aus

Russland hat erstmals auch von Kriegsschiffen im Kaspischen Meer aus Ziele im Bürgerkriegsland Syrien angegriffen. Mehrere Kreuzer hätten 11 Stellungen der Terrormiliz mit 26 Raketen bombardiert, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch. Die Raketen überwanden eine Strecke von 1500 Kilometern. Zivilisten seien dabei nicht getötet worden, sagte er bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Sotschi.

Das angegriffene Gebiet steht unter Kontrolle verschiedener moderater und radikaler Rebellen. Gegner und Verbündete des Regimes hatten in den vergangenen Tagen berichtet, dass Tausende Kämpfer aus dem Iran und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah für eine Bodenoffensive der Armee nach Syrien verlegt worden seien.

Russland: Gespräche mit Pentagon

Unterdessen hat sich das russische Militär bereit erklärt, mit den USA über eine engere Abstimmung bei Luftangriffen in Syrien zu sprechen. Das sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Moskau.

Das russische Verteidigungsministerium habe die Vorschläge Washingtons zu einer "Koordinierung der Operationen" intensiv geprüft und stimme mit ihnen weitgehend überein, erklärte Sprecher Igor Konatschenkow. "Im Großen und Ganzen können diese Vorschläge umgesetzt werden."

Es müssten nur noch "technische Einzelheiten" geklärt werden, sagte Konatschenkow. Diese würden am Mittwoch zwischen Experten des russischen Verteidigungsministeriums und des Pentagon erörtert.

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