Syrien: Israelische Luftangriffe bei Damaskus

Damaskus (Symbolbild)
Syriens Staatsfernsehen berichtete, israelische Kampfflugzeuge hätten Gebiet nahe des Flughafens beschossen.

Das syrische Staatsfernsehen hat Israel vorgeworfen, Luftangriffe auf zwei Gebiete unter Regierungskontrolle nahe der Hauptstadt Damaskus geflogen zu haben. Unter anderem sei "die Gegend um den internationalen Flughafen" attackiert worden, wurde am Sonntag berichtet. Im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern gibt es sporadisch militärische Zwischenfälle.

"Heute Nachmittag hat der israelische Feind Syrien attackiert, indem er zwei sichere Gebiete in der Provinz Damaskus angegriffen hat", hieß es im syrischen Staatsfernsehen. Dabei handle es sich um "die Gegend von Dimas und die Gegend um den internationalen Flughafen von Damaskus". Es gebe Sachschäden, aber niemand sei verletzt worden.

Keine Reaktion aus Israel

Anwohner in Damaskus berichteten von lauten Explosionen. Von israelischer Seite lag zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe vor. Im syrischen Fernsehen hieß es weiter, Israel versuche, "den Terroristen in Syrien zu helfen". Damit meint die Staatsführung in Damaskus Rebellengruppen, die gegen die Truppen von Staatschef Bashar al-Assad kämpfen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, in der Gegend von Dimas sei ein syrischer Militärstützpunkt angegriffen worden. Der internationale Flughafen von Damaskus dient sowohl zivilen als auch militärischen Zwecken.

Militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und Syrien gibt es sporadisch im Bereich der seit dem Jahr 1967 zu zwei Dritteln von Israel besetzten Golanhöhen. Wegen des Konflikts um das Gebiet befinden sich beide Länder offiziell im Kriegszustand.

Angriffe bei Golanhöhen

Im September schoss Israel ein syrisches Kampfflugzeug über den Golanhöhen ab. Im März hatte die Luftwaffe Angriffe auf militärische Ziele in der Region Kuneitra geflogen. Damaskus liegt allerdings weiter im syrischen Landesinnern.

Im Sommer hatten syrische Rebellen fast vollständig die Kontrolle über die Osthänge der Golanhöhen übernommen. Damaskus versuchte daraufhin auch mit Luftunterstützung, verlorene Gebiete in der sensiblen Region zurückzuerobern.

Für die Golanhöhen gilt seit dem Jahr 1974 ein Waffenstillstand, der von den Vereinten Nationen überwacht wird. Entlang der Demarkationslinie wurde eine Pufferzone eingerichtet.

Die anhaltenden Gefechte der syrischen Regierungsarmee gegen Rebellen greifen aber immer wieder auf die entmilitarisierte Zone über und führten zu Verletzungen der Waffenstillstandslinie.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle tritt für den Sturz des Staatschefs Assad ein. Sie stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Auf Twitter wurden kurz nach den Berichten Fotos veröffentlicht, die offenbar die Luftangriffe zeigen:

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