Assad sieht in Allianz mit Russland die einzige Lösung

Syriens Machthaber setzt auf Bündnis mit Russland, ansonsten droht "Zerstörung der gesamten Region".

Syriens Präsident Machthaber Bashar al-Assad sieht in seiner Koalition mit Russland den einzigen Weg für eine Lösung des blutigen Konflikts. „Diese Allianz sollte erfolgreich sein, ansonsten wird Zerstörung das Schicksal der gesamten Region sein, nicht nur das von ein oder zwei Ländern“, sagte Assad am Sonntag im iranischen Fernsehen. Das US-geführte Militärbündnis habe mit seinen Einsätzen in Syrien keine Ergebnisse erzielt.

Die Vereinigten Staaten hatten vergangenes Jahr eine internationale Luftoffensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gestartet, die große Teile Syriens und des Iraks kontrolliert. Seit Mittwoch bombardiert auch Russland Syrien. Nach westlichen Informationen trafen die Luftschläge neben den IS-Extremisten aber auch gemäßigte Rebellen.

Die westlichen Regierungschefs lebten in einem Zustand, in dem es ihnen an einem ungetrübten Blick mangle, sagte Assad. Nach Beginn der russischen Luftangriffe zeigt er sich aber siegesgewiss. Wenn sein Land mit Russland, dem Iran und dem Irak gemeinsam gegen Terrorismus kämpfe, werde es Erfolge geben: „Die Chancen dieser Allianz sind groß, nicht klein.“

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Am Wochenende flogen russische Kampfjets ungeachtet der wachsenden Kritik aus dem Westen Angriffe auf Ziele in Syrien. Der britische Premierminister David Cameron warf Russland vor, nur ein kleiner Teil der Angriffe habe den Extremisten gegolten. Vielmehr unterstütze Russland Assad. Dies sei ein „schrecklicher Fehler“. "Russland begeht gerade einen ernsthaften Fehler", sagte auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag. Das Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg könne zu Moskaus Isolation führen. Die Türkei sei betrübt und beunruhigt.

Diplomatie ohne Chance

Die Aussichten für eine politische Lösung des Konflikts trüben sich unterdessen ein. Die syrische Opposition sprach sich gegen den jüngsten UN-Vorstoß aus, eine Verhandlungslösung für das Bürgerkriegsland zu finden. Der Plan, den der UN-Sonderbeauftrage Staffan de Mistura entworfen habe, funktioniere in seiner jetzigen Form nicht, erklärten vom Westen unterstützte Oppositionelle und islamistische Rebellen gemeinsam. Assads Regierung hatte sich dazu bereiterklärt, an den UN-geführten Gesprächen teilzunehmen.

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