Krieg gegen IS: Für die Emirate fliegt eine Frau

Ein saudischer Prinz und eine Frau im Cockpit: Die Golfstaaten führen Propagandakrieg gegen IS.

Sie lächelt, hat den Daumen erhoben: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich jetzt ein weibliches Gesicht verpasst, um ihren Feldzug gegen die Terrormiliz IS zu propagieren. Mariam al-Mansuri ist auf Werbeplakaten zu sehen, ihre Geschichte wird auf Twitter und Facebook verbreitet – schließlich ist sie die erste Kampf-Pilotin des konservativ-islamischen Landes.

Die Luftangriffe, die die Emirate jetzt in Kooperation mit der Anti-IS-Allianz in Syrien geflogen sind, hat sie angeführt. Für die frauenverachtenden Terroristen sei das „der schlimmste Alptraum“, wie auchCNN ihren Einsatz kommentiert. Al-Mansuri sei hoch qualifiziert und bestens ausgebildet, sagte der Botschafter der Emirate in Washington, Jussif al-Oteiba, dem US-SenderMSNBC.

Ein Prinz und „Lady Liberty“

Neben Al-Mansuri ist noch ein zweites bekanntes Gesicht im Einsatz: Chalid Bin Salman, der Sohn des saudischen Kronprinz Salman Bin Abd al-Asis. Er steuert einen Jagdbomber vom Typ "Tornado" IDS, eines von vier Kampfflugzeugen, die am internationalen Einsatz gegen den "Islamischen Staat" beteiligt sind. Damit will auch Saudi-Arabien Distanz zu den IS-Terroristen schaffen.

Der Einsatz der 35-jährigen Al-Mansuri sorgt für großes Aufsehen. In den in den sozialen Medien wird sie als „Lady Liberty“ gefeiert. Auch die Piloten eines US-Tankflugzeuges zeigten sich erstaunt. Als sie mit dem Flugzeug der Emirate das erste Mal Kontakt aufnahmen und unerwartet eine weibliche Stimme hörten, verschlug es ihnen die Sprache. „Sie haben 20 Sekunden nichts gesagt“, erzählte der Botschafter der Emirate.

Pilotin mit Kopftuch

Die Pilotin kommt nach Angaben der emiratischen Zeitung „The National“ aus Abu Dhabi, einem der sieben Emirate des Golfstaates, wo die meisten Frauen Kopftuch tragen - so auch al-Mansuri. Sie träumte schon als Teenager davon, Pilotin zu werden, machte aber zunächst einen Abschluss in englischer Literatur. Als ihr Heimatland schließlich Frauen im Cockpit von Kampfjets zuließ, wurde sie die erste Pilotin der emiratischen Luftwaffe.

Krieg gegen IS: Für die Emirate fliegt eine Frau
epa04414331 An undated handout picture made available by the Australian Department of Defense on 24 September 2014 shows a Royal Australian Air Force F/A-18F Super Hornet taxiing down the runway after flying from Australia, at Al Minhad Air Base in Dubai, United Arab Emirates. The Australian Defense Force Air Task Group (ATG) is in the Middle East supporting the US and allies in the combat against Islamic State militants in the region. The decision for the RAAF to launch strikes in Iraq and Syria against Islamic State (IS) is believed to be close to a formality after Australian Prime Minister Tony Abbott will hold talks with the US this week, media reports. A total of 600-strong Australian military contingent is in the United Arab Emirates. The force includes a RAAF of 400 soldiers with eight Super Hornet fighter-bombers, a Wedgetail early warning and control aircraft and a KC30 aerial refueling tanker. A team of 200 Special Forces commandos will serve as consultants in Iraqi headquarters. The commandos will not engage on the frontline, but would secure their safety if attacked. EPA/AUSTRALIAN DEPARTMENT OF DEFENSE AUSTRALIA AND NEW ZEALAND OUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY
Dem US-SenderCNN erzählte die 35-Jährige vor einigen Monaten, jeder sei verantwortlich, sein Land zu verteidigen - egal ob Mann oder Frau. „Wenn die Zeit gekommen ist, wird jeder mitmachen“, sagte sie. „Niemand wird zögern, sein Land zu verteidigen.“

Tötungsaufruf

Die Emirate und vier andere arabische Staaten greifen seit Anfang der Woche gemeinsamen mit der US-Luftwaffe Stellungen der IS-Terrormiliz in Syrien an. Die Dschihadisten reagierten umgehend: Sie rufen nun dazu auf, Prinz Chalid und seine Kameraden zu töten, weil sie sich an Seiten der USA am Krieg gegen den IS beteiligten.

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