Eskalation an Israels Grenze: Drei Soldaten tot

Hisbollah startete Angriff, ein spanischer Blauhelm und zwei Israelis starben. Österreicher wohlauf.

Der Bürgerkrieg in Syrien führt auch zu einer Eskalation der Spannungen zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah im Libanon. Bei einem bewaffneten Zwischenfall im Grenzgebiet wurde am Mittwoch ein UN-Soldat getötet, zwei isrelische Soldaten starbe. Das bestätigte eine UN-Sprecherin am Mittwoch. Nach Angaben der Zeitung El Mundo besteht das spanische Kontingent aus 1100 Mann.

Am Mittag hatten militante Libanesen eine Panzergranate auf das Fahrzeug abgefeuert, zu dem Angriff bekannte sich die libanesische Hisbollah-Miliz. Daraufhin feuerten die israelischen Streitkräfte mehrere Geschosse auf libanesisches Gebiet ab, weitere sieben Soldaten sollen dabei verletzt worden. Der israelische Rundfunk berichtete, es handle sich um den schlimmsten Vorfall seit dem Zweiten Libanonkrieg im Jahre 2006. Anwohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.

Vergeltungsschlag

Eskalation an Israels Grenze: Drei Soldaten tot
Übersichtskarte Grenzgebiet Israel-Libanon mit UNO-Schutzzone, Lokalisierung des Zwischenfalls Grafik 0133-15-Libanon.ai, Format 88 x 75 mm
Die libanesische Hisbollah-Miliz bekannte sich zu dem Angriff auf das Militärfahrzeug. Der Miliz nahe stehende Medien berichteten von bis zu 15 Toten in mehreren getroffenen Fahrzeugen. Die israelische Armee bestätigte zunächst, dass ein Militärfahrzeug unweit des Ortes Har Dov von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden war. Es handle sich um Vergeltung für einen Luftangriff auf den syrischen Golanhöhen am 18. Jänner, erklärte die Hisbollah. Bei dem Angriff, der Israel zugeschrieben wird, waren am 18. Jänner ein iranischer General und mindestens sechs Hisbollah-Kämpfer getötet worden.

Unterdessen wurden libanesische Berichte dementiert, wonach bei dem Angriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf die israelische Armee auch ein israelischer Soldat entführt wurde. Sowohl von israelischer als auch von Hisbollah-nahen Quellen hieß es, es habe keine solche Entführung stattgefunden.

Österreicher nicht in Gefahr

Bei der UNIFIL, der UN-Friedensmission im Zedernstaat, sind auch 172 österreichische Soldaten beteiligt. Ihnen "geht es gut", teilte Cornelia Harwanegg, Pressesprecherin des Verteidigungsministeriums, der APA am Mittwoch auf Anfrage mit. Zu "keinem Zeitpunkt" seien sie in Gefahr gewesen. Die österreichischen Soldaten sind im Südwesten des Landes, im Camp Naqoura, stationiert. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums liegt dieses rund 50 Kilometer vom Gefechtsort entfernt.

Warnung Netanyahus

Nach Angaben libanesischer Sicherheitskräfte feuerten die israelischen Streitkräfte zur Vergeltung mehrere Raketen auf das Grenzgebiet im Südlibanon ab. Israelische Helikopter sollen über dem Gebiet kreisen. Eine Armeesprecherin sagte, die israelische Armee habe bisher nicht auf den Angriff auf das Fahrzeug reagiert.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu warnte am Mittwoch "jeden, der uns an der Nordgrenze herausfordern will". Er verwies dabei auf das israelische Vorgehen während des Gaza-Kriegs im vergangenen Sommer. "Die Hamas hat im letzten Sommer den härtesten Schlag seit ihrer Gründung erlitten und die israelische Armee ist darauf vorbereitet, an allen Fronten mit aller Macht vorzugehen", sagte Netanyahu bei einem Besuch in der Grenzstadt Sderot am Rande des Gazastreifen.

In Israels Nordregion gibt es seit Tagen Spannungen. Am Dienstag waren zwei Raketen aus Syrien auf den von Israel besetzten Golanhöhen eingeschlagen. Die israelische Armee reagierte darauf mit Beschuss syrischer Militärziele.

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