Vermummte besprühten Cafés mit Nazi-Symbolen

Präsident Zeman verurteilt die Attacken.
Die tschechische Polizei ermittelt wegen Verhetzung und Sachbeschädigung.

Unbekannte Täter haben in Prag einige Cafés, Geschäfte und eine U-Bahn-Station - insgesamt sieben Orte - mit mit Nazi-Symbolen und Drohbotschaften besprüht. Es handelt sich um Objekte, die sich zu dem von der Regierung unterstützten Projekt "HateFree Zone" bekennen. Diese Initiative hat die Behandlung aller Menschen ohne Hass und Gewalt zum Ziel.

Wie die Zeitungen am Dienstag berichteten, gab es an den betroffenen Objekten Aufschriften wie "Tod für HateFree" oder die Ziffern 88 und 14. Die erste ist eine Anspielung auf den Hitler-Gruß, die zweite auf den aus 14 Worten bestehenden Slogan des US-amerikanischen Rechtsextremisten David Lane "We must secure the existence of our people and a future for white children." ("Wir müssen die Existenz unserer Menschen und die Zukunft für weiße Kinder sichern").

Ermittlungen wegen Verhetzung

Die Polizei ermittelt wegen Verhetzung und Sachbeschädigung. Laut den Ermittlern, die sich auf Aufnahmen von Straßenkameras berufen, handelte es sich um eine Tat einer mindestens fünfköpfigen Gruppe von vermummten jungen Männern.

Politiker des Landes verurteilten die in Tschechien bisher beispiellose Angriffsserie. Die Prager Oberbürgermeisterin Adriana Krnacova von der Protestbewegung ANO hofft nach eigenen Worten, dass die Täter so schnell wie möglich festgenommen werden. Am Montag zog sie persönlich Gummi-Handschuhe an und half den Besitzern eines Lokals demonstrativ, die beschmierte Fassade zu reinigen.

Laut Staatspräsident Milos Zeman darf diese Causa nicht für eine Kampagne gegen die "anständige Mehrheit der Bürger, die die Immigration ablehnen", missbraucht werden. "Wir sagen aber ein klares Nein zu Extremisten von links sowie von rechts", schrieb Zemans Sprecher Jiri Ovcacek auf Twitter.

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