Indien baut geheime Uran-Aufbereitungsanlage

Eine Uran-Aufbereitungsanlage könnte Mitte kommenden Jahres in Indien fertiggestellt werden. (Symbolfoto)
USA bietet Indien seit 2008 nukleares Know How an - US-Unternehmen am Ausbau beteiligt.

Indien baut Rüstungsexperten zufolge eine geheime nukleare Aufbereitungsanlage aus und könnte damit mehr waffentaugliches Uran herstellen. Der Rüstungswettlauf mit den Erzrivalen Pakistan und China werde dadurch vermutlich befeuert, berichtete der Informationsdienst für Verteidigung, IHS Jane's, am Freitag.

Nächstes Jahr betriebsbereit

Die Anlage, die sich im südindischen Mysore befindet, sei vermutlich Mitte des kommenden Jahres betriebsbereit, erklärten die Experten, die sich auf Satellitenaufnahmen und verschiedene Äußerungen indischer Regierungsmitglieder stützten.

Durch den Ausbau der Anlage werde doppelt soviel hochangereichertes Uran gewonnen werden können als für die geplante atombetriebene U-Boot-Flotte notwendig sei. Verwendet werden könne das Uran etwa für die Entwicklung thermonuklearer Waffen, sagte der Herausgeber des Berichts, Matthew Clements, der Nachrichtenagentur Reuters.

Keine Reaktion Indiens

Die indische Regierung äußerte sich nicht. Das benachbarte Pakistan reagierte empört. Die Bemühungen unterstrichen Indiens Streben nach einer Vorherrschaft in der Region. Pakistan wolle hingegen nicht in einen atomaren Wettstreit treten.

Beide Länder verfügen über Atomwaffen und haben dreimal Krieg gegeneinander geführt. Dem Atomwaffensperrvertrag, in denen sich die Unterzeichner zu einer nuklearen Abrüstung verpflichten, sind die Staaten nicht beigetreten.

Indien hat wiederholt Atomsprengsätze getestet und wurde deswegen mit internationalen Sanktionen belegt. 2008 schloss es einen Kooperationsvertrag mit den USA. Er sieht die Bereitstellung von nuklearem Know-how und Brennstoff vor. Im Gegenzug erklärte sich Indien bereit, US-Unternehmen am Ausbau der Atomkraft zu beteiligen.

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