Pussy Riot-Aktivistinnen in Sotschi verhaftet

Nach Verhören und angeblicher brutaler Gewalt wurden sie wieder freigelassen. Tolokonnikowa will klagen.

Die mit Polizeigewalt in Sotschi am Rande der Olympischen Winterspiele festgenommenen Aktivistinnen der kremlkritischen Punkband Pussy Riot sind wieder in Freiheit. Das teilte Nadeschda Tolokonnikowa am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Auch der Bürgerrechtler Semyon Simonov von der Menschenrechtsorganisation Memorial sagte, dass er und alle anderen Festgenommenen nach ihren Verhören im Stadtteil Adler wieder auf freiem Fuß seien. Tolokonnikowa warf den Uniformierten brutale Gewalt vor. Sie sei mit dem Gesicht über das Parkett gezerrt und geschlagen worden. Die Aktivistin kündigte eine Klage an. Grund der Festnahme war angeblicher Hoteldiebstahl.

Nadeschda Tolokonnikowa twitterte dieses Foto:

Lagerhaft

Tolokonnikowa und Alechina hatten im Februar 2012 an einem "Punkgebet" in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale teilgenommen, das sich gegen den heutigen russischen Präsidenten Wladimir Putin richtete. Sie wurden darauf wegen "Rowdytums" zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Im Dezember kamen sie durch eine Amnestie vorzeitig frei. Erst vor einer Woche hatten sie in Berlin für ihre neue Organisation Zona Priva geworben, mit der sie sich für die Verbesserung der Haftbedingungen in russischen Gefängnissen einsetzen wollen.

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