Philippinischer Trump? Wahlsieger Duterte in Zitaten

Rodrigo Duterte in einer Rede vor kommunistischen Rebellen
Derbe Sprüche unter der Gürtellinie sind für Präsidentschaftsanwärter Rodrigo Duterte kein Tabu.

Der mit Provokationen und derben Witzen aus dem Nichts bekannt gewordene Bürgermeister Rodrigo Duterte hat die Präsidentenwahl auf den Philippinen gewonnen. Der 71-Jährige lag nach Auszählung von mehr als 90 Prozent mit gut 38 Prozent der Stimmen weit vor Ex-Innenminister Mar Roxas mit rund 23 Prozent. Duterte betrachtete sich als gewählt. Die auf dem dritten Platz liegende Senatorin Grace Poe räumte ihre Niederlage ein.

Grobschlächtig

Man sieht den grobschlächtigen philippinischen Bürgermeister Rodrigo Duterte förmlich vor sich, wie er sich bei den kaltschnäuzigen Sprüchen des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump begeistert auf die Schenkel schlägt. Wie Trump hat er Provokation zu seinem Markenzeichen gemacht.

Duterte hat es nun geschafft: Die Philippiner haben den 71-Jährigen mit der frechen Gossensprache ins Präsidentenamt gewählt. Die Liste seiner Entgleisungen ist lang:

Der Papst: "Zisch ab, Du Hurensohn" - so sprach Duterte über Papst Franziskus, weil er bei dessen Besuch in Manila im vergangenen Jahr einmal fünf Stunden im Verkehrsstau steckte.

Die Missioniarin: Über den Fall einer australischen Missionarin, die in seiner Heimatstadt Davao vor Jahren mehrfach vergewaltigt und ermordet wurde, sagte Duterte: "Ich war total sauer, dass sie vergewaltigt wurde, aber sie war wunderschön. Ich dachte, als Bürgermeister hätte ich als erster "dran" sein sollen."

Diplomaten: "Haltet die Klappe, meinetwegen könnt ihr die diplomatischen Beziehungen abbrechen" - so fuhr er die australische Botschafterin und den Top-US-Diplomaten in Manila an, die diese Entgleisung kritisierten.

Kleinkriminielle: "Alle umbringen" - das ist Dutertes Rezept vor allem für Rauschgifthändler. Wer nicht verschwinde, sei in Lebensgefahr: "ich werde euch alle umbringen, in die Bucht von Manila werfen und damit die Fische füttern."

Seine Potenz: In dem tief katholischen Land auf seinen Ruf als Frauenheld angesprochen zeigt Duterte vor dem Unternehmerclub im vornehmen Geschäftsviertel Makati in Manila auf seinen Schritt und sagt: "Ich bin ja nicht impotent. Soll in den da einfach rumhängen lassen? Wenn ich Viagra nehme, steht er."

Zu Trump: Auch, wenn Duterte wie der US-Präsidentschaftskandidat gerne provoziert und schockiert, distanziert er sich von Trump: "Der ist doch ein Fanatiker, das bin ich nicht."

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