Paris: Explosionen, Schüsse und Geiselnahme
Bei mehreren Gewaltschauplätzen in Paris sind am Freitagabend der Polizei zufolge mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen. Noch war noch unklar, ob es sich um eine koordinierte Terroraktion handelte. Augenzeugen berichteten, dass einer der Schützen "Allahu Akbar" (Allah ist der Größte) gerufen haben soll.
Laut Medienberichten gab es Explosionen in der Nähe des Stadions, in dem gerade die Fußball-Nationalmannschaften von Frankreich und Deutschland gegeneinander spielten. Zunächst wusste niemand, worum es sich dabei handelte. Etwa eine halbe Stunde vor Ende der Partie in Saint-Denis machten erste Gerüchte die Runde über Bombenexplosionen. Auch Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande und der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier befanden sich im Stadion. Hollande wurde hinausbegleitet und begab sich ins Innenministerium. Steinmeier äußerte sich -so wie viele andere Politiker - entsetzt. Er sei erschüttert über die Ereignisse, twitterte das Auswärtige Amt am Freitagabend.
Hubschrauber kreisten später über dem ausverkauften Stadion. Drinnen wurde weitergespielt. Hinaus kam zunächst keiner mehr, mit einem Sicherheitsband war das Stadion abgeriegelt. Ordnungskräfte forderten die Menschen auf, die hinausgegangen waren, um sich ein Bild über die Situation zu machen, wieder ins Stadion zu gehen. Später durften Menschen aber doch das Stadion verlassen.
Andernorts in Paris gab es offenbar Schießereien. Ein oder mehrere Angreifer eröffneten das Feuer in einem Restaurant. Es gab mehrere Todesopfer.
Zudem dürfte es eine Geiselnahme in der Pariser Konzerthalle Bataclan gegeben haben. Die Anzahl der Geiseln soll sich auf 100 belaufen. Ob es dort Opfer gab, war noch unbekannt.
Der stellvertretende Bürgermeister von Paris sagte im Sender CNN, die Anschläge hätten sich an mindestens drei verschiedenen Orten in der Hauptstadt ereignet. US-Sicherheitskreisen zufolge handelte es sich um koordinierte Taten. Aus Diplomatenkreisen hieß es, vor dem Fußballmatch habe es eine Bombendrohung gegen die deutsche Mannschaft gegeben. Das Team räumte deswegen das Hotel, bis nach dem Einsatz von Spürhunden Entwarnung gegeben werden konnte. Das Motiv war zunächst unklar. Frankreich war im Jänner von einer islamistisch motivierten Anschlagsserie erschüttert worden. Allein beim Überfall auf das Satireblatt "Charlie Hebdo" wurden damals zwölf Menschen getötet.
Das Bataclan:
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