Offenbar 140 Tote nach Luftangriff auf IS-Stützpunkt

Frankreich dringt auf Verstärkung von Anti-IS-Koalition - Antike Stätten in Palmyra noch intakt.

Die syrische Luftwaffe hat nach Angaben aus Damaskus am Dienstag eine von der Terrormiliz IS kontrollierte Luftwaffenbasis in der Provinz Raqqa angegriffen. Dabei seien 140 Extremisten getötet worden, berichteten staatliche Medien. Der Schlag gegen die Hochburg der Dschihadisten erfolgte eine Woche, nachdem der IS Palmyra erobert hatte.

Die Stadt Raqqa gilt als Hauptstadt des vom "Islamischen Staat" (IS) ausgerufenen "Kalifats" in Syrien und im Irak. In beiden Ländern hat die Terrororganisation große Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht. Eine unabhängige Bestätigung der Berichte über den syrischen Angriff auf die IS-Basis war vorerst nicht zu erhaten.

Irak muss sich an Vereinbarung halten

In Paris forderte der französische Außenminister Laurent Fabius, die Koalition gegen den IS müsse rasch verstärkt werden, um weitere Massaker im Irak und in Syrien zu vermeiden. Fabius warf der schiitisch dominierten irakischen Regierung vor, sich nicht an die Zusagen zu halten, Schiiten und Sunniten gleichermaßen zu berücksichtigen. "Diese Vereinbarung rechtfertigt unser militärisches Engagement, und ich sage ganz klar, sie muss mehr respektiert werden."

Frankreich hat sich der US-geführten Koalition angeschlossen, die den IS aus der Luft bekämpft. Die schiitischen Milizen werden vom Iran unterstützt, der sich als Schutzmacht der Schiiten versteht. Zuvor hatten die schiitischen Milizen die Führung im Kampf gegen den IS für sich beansprucht.

In Syrien sagte der Chef der Antiken-Behörde, Maamoun Abdulkarim, nach Berichten von Anwohnern seien die 2000 Jahre alten Ruinen in Palmyra intakt. In anderen Orten haben IS-Kämpfer antike Kulturgüter als heidnisch zerstört. Palmyra wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

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