Zwei Österreicher bei Terror-Angriff in Hurghada verletzt

Einsatz im Bella Vista-Hotel
Ein Ehepaar wurde bei einer Attacke auf ein Hotel leicht verletzt. Ein junger Angreifer wurde getötet.

Mindestens zwei unbekannte Attentäter haben am Freitag einen Angriff auf ein Hotel im ägyptischen Badeort Hurghada verübt. Dabei sind mindestens drei Urlauber verletzt worden. Zwei davon sind Österreicher, ein älteres Ehepaar, wie Außenamtssprecher Thomas Schnöll gegenüber dem KURIER sagte. Beide sind - entgegen ersten Meldungen - leicht verletzt worden. Die Frau steht unter Schock, hat aber "nur" eine Schnittwunde am Rücken erlitten. Ihr Mann ist laut Schnöll bereits aus ärztlicher Behandlung entlassen worden. Das habe eine Mitarbeiterin der österreichischen Botschaft in Kairo in einem Telefonat mit der Frau erfahren. Am Samstag werde ein Team der Botschaft nach Hurghada reisen, um sich dort sowohl um die beiden Verletzten als auch um etwaige andere österreichische Touristen zu kümmern, so etwa bei der Ausreise.

Laut ägyptischen Quellen handelte es sich um eine Messerattacke. Schnöll wollte das aber zunächst nicht bestätigen. Das dritte Opfer soll aus Schweden stammen, teilte das ägyptische Innenministerium am Freitagabend mit. In arabisch-sprachigen Medien war zunächst die Rede von einem verletzten Deutschen und Dänen gewesen.

Laut dem Ministerium in Kairo wurde ein 21-jähriger Angreifer von Sicherheitskräften getötet und ein zweiter verletzt. Sie sollen eine IS-Flagge bei sich getragen haben. Demnach griffen die Terroristen das Hotel "Bella Vista" am Roten Meer über ein an einer Straße gelegenes Restaurant an. Sie hätten die Touristen mit Messern bedroht. Aus dem Hotel hieß es dagegen, die Angreifer seien über das Meer gekommen und hätten versucht, Urlauber in ihre Gewalt zu bringen. Die mutmaßliche Schusswaffe der Attentäter erwies sich als eine Attrappe. Ein Sprengstoffgürtel wurde angeblich sichergestellt.

Terror in Ägypten

Der Ferienort Hurghada ist besonders bei Tauchern beliebt. Die Tourismus-Industrie ist eine wichtige Stütze der ägyptischen Wirtschaft; durch die instabile politische Lage leidet die Branche aber stark. In Ägypten kommt es seit Monaten regelmäßig zu Terroranschlägen. Der IS hat sich zu zahlreichen Angriffen bekannt. Im Oktober stürzte über der Sinai-Halbinsel ein russisches Passagierflugzeug ab, alle 224 Menschen an Bord kamen ums Leben. Der russische Geheimdienst geht von einem Terroranschlag aus. Der IS bekannte sich dazu.

Erst am Donnerstag hatten zwei Männer auf israelische Touristen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo geschossen, verletzt wurde dabei niemand. Die Extremistenmiliz Islamischer Staat hatte sich zu dem Angriff bekannt.

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