Nordkorea: Arbeitslager erstmals bestätigt

Ein Ex-Häftling fertigte eine Zeichnung des Lagers an. Die UNO wirft Nordkorea Verbrechen gegen Menschlichkeit vor.
Ein hochrangiger Beamter hat in New York erstmals offiziell zugegeben, dass es "Bestrafungszentren" gibt.

Ein nordkoreanischer Beamter hat am Mittwoch in New York erstmals öffentlich zugegeben, dass es "Bestrafungszentren" in seinem Land gibt. Gleichzeitig bekundete er Dialog-Bereitschaft, man würde sich auf Gespräche über Menschenrechte "einlassen". In den sogenannten "Umerziehungs"-Arbeitslagern sind herkömmliche Kriminelle und einige politische Gefangene. Darin sollen Menschen ihren "Charakter verbessern und sich mit ihren Fehlern auseinandersetzen". Experten zufolge werden allerdings die meisten politischen Gefangenen in separaten Haftanstalten gehalten.

Die Veröffentlichung des UNO-Berichts im Februar zwang Pjöngjang zur Auseinandersetzung mit seinen Menschenrechten. Nordkorea begehe "systematische und weitreichende" Menschenrechtsverletzungen, von denen viele Verbrechen gegen die Menschlichkeit seien, heißt es in dem 372 Seiten starken Bericht der Untersuchungskommission. Der Bericht spricht von der Vernichtung, Versklavung und dem Aushungern der Bevölkerung.

Eigener Bericht

Das heutige Eingeständnis, dass Arbeitslager in Nordkorea existieren ist die erste direkte Bestätigung eines hohen Beamten vor einem öffentlichen Publikum. Das kommunistische Regime hat bereits im September auf internationale Vorwürfe gravierender Menschenrechtsverletzungen mit einem Bericht über seine eigene Menschenrechtspolitik reagiert. Darin werden den USA und anderen "feindseligen Kräften" vorgeworfen, Lügen zur Menschenrechtslage in Nordkorea zu verbreiten und sich in die inneren Angelegenheiten einzumischen.

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