Nigeria: Terroranschlag am Wahltag

Checkpoint in Otuoke am Wahlsonntag.
Den erhöhten Sicherheitsmaßnahmen zum Trotz stürmten Boko Haram Mitglieder ein Dorf. 15 Menschen kamen ums Leben.

Bei einem Anschlag der Terrororganisation Boko Haram sind am Samstag in Nigeria mindestens 15 Menschen getötet worden. Die militanten Islamisten stürmten nach dem Morgengebet das Dorf Barutai im nordöstlichen Bundesstaat Borno und eröffneten das Feuer, wie ein Anrainer sagte. Es gebe viele Opfer.

Ein weiterer Dorfbewohner berichtete, 15 Menschen seien getötet worden. Boko Haram brannte demnach auch zahlreiche Häuser in dem Dorf nieder. Von Behördenseite gab es zunächst keine Stellungnahme zu dem Angriff. In Nigeria wird am Samstag unter starken Sicherheitsvorkehrungen ein neuer Präsident gewählt.

360.000 Polizisten im Einsatz

Millionen Wahlberechtigte gingen am Samstagmorgen in die Wahllokale, um sich für die eigentliche Abstimmung am Nachmittag registrieren zu lassen. Rund 360.000 Polizisten sind im Einsatz, um Zusammenstöße zwischen Anhängern der großen politischen Lager sowie mögliche Anschläge der Terrorgruppe Boko Haram zu verhindern.

In Afrikas größer Demokratie sind rund 70 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, entweder den christlichen Amtsinhaber Goodluck Jonathan oder seinen muslimischen Herausforderer Muhammadu Buhari zu wählen. Dem 72 Jahre alten früherer Militärdiktator werden gute Chancen auf einen Wahlsieg eingeräumt.

Sollte der 57 Jahre alte Jonathan tatsächlich unterliegen, wäre es der erste Wahlsieg der Opposition seit Nigerias Rückkehr zur Demokratie 1999. Wähler müssen sich zunächst in einem der rund 150.000 Wahllokale registrieren lassen. Vom frühen Nachmittag (13.30 Uhr MEZ) bis zum späten Abend können sie dann ihre Stimme abgeben. Belastbare Ergebnisse werden nicht vor Montag erwartet.

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