Mit Kater-Kopfweh und leerer Geldbörse

Mit Kater-Kopfweh und leerer Geldbörse
Selbst die optimistischen Amerikaner sind vor dieser Wahl schwer zu begeistern.

Es hat ein Weilchen gedauert, bis sie munter wurden und der Realität ins Auge blickten. Acht Jahre hat für viele, zu viele Amerikaner der patriotische Rausch unter Bush gedauert. Bis zum Hals voll mit Angst und Wut glaubte man dem Präsidenten, dass er den Terror und all die bösen Burschen, die dahintersteckten, irgendwo am anderen Ende der Welt niederringen könne – mit Gewalt und Hunderten Milliarden Dollar.

Und als dieser Traum endgültig geplatzt war, stand da ein Barack Obama und musste seinen Landsleuten klarmachen, dass es nichts mehr zu gewinnen, sondern nur noch Scherben wegzukehren gab. Doch Obama hatte nicht nur diese Scherben vor den Füßen, sondern auch jene des größten Wirtschaftscrashs seit Jahrzehnten, der wenige Wochen vor seinem Amtsantritt über die USA hereingebrochen war. Und wieder konnte er nichts tun, als die schlimmsten Folgen zu bekämpfen, die größten Löcher zu stopfen, den Aufschwung mit allen Mitteln, vor allem mit viel Geld, in Gang zu setzen.

Eine Generation von Amerikanern hat in wenigen Jahren erleben müssen, wie ihre Supermacht zuerst militärisch und dann wirtschaftlich kollabierte. Es war ein Erwachen mit schwerem, bis heute anhaltenden Kater-Kopfweh und leerer Geldbörse. Das ist die Grundstimmung, die in diesem Wahlkampf Obamas härtester Gegner ist, viel mehr als Romney und die Republikaner.

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