Kurz in Kiew: "Sebastian, wir zählen auf dich"
Es ist eine Tour de force, die Außenminister Sebastian Kurz dieser Tage absolviert. In vier Tagen drei Stopps in Kiew, New York und München. 15.500 Flugkilometer in 96 Stunden. Es ist bereits der vierte Besuch von Kurz in der Ukraine. Ein Fixpunkt bei jeder Visite ist ein Besuch bei Präsident Petro Poroschenko. Kurz kennt den ukrainischen Präsidenten schon seit Längerem, da war Poroschenko noch weit von einer Präsidentschaftskandidatur entfernt. "Seitdem haben wir einen intensiven Telefonkontakt", schildert Kurz die Beziehung. Auch Poroschenko gibt sich betont freundschaftlich. "Sebastian, wir zählen auf dich und auf die Unterstützung von Österreich."
Eine halbe Millionen Euro humanitäre Hilfe bringt der Außenminister mit. "Das wurde auf der Regierungsklausur in Krems beschlossen."
Vor dem Termin im abgeriegelten Präsidentenpalast, wo aus Angst vor russischer Spionage keine elektronischen Geräte wie Handys erlaubt sind, informierte sich der Außenminister bei österreichischen Wirtschaftstreibenden über die Lage in der Ukraine. Österreich ist der viertgrößte Investor. Vor allem der Banken-, Versicherungs- und Automobilsektor hat durch den Konflikt hohe Einbußen einstecken müssen. Porsche-Leasing verzeichnete einen Umsatzrückgang von über 90 Prozent.
Korruption
"2008 wurden in der Ukraine 650.000 Autos verkauft. Heuer werden es 35.000 Stück sein", schildert Martin Graf, Geschäftsführer von Porsche-Leasing in der Ukraine, die Situation. Das trifft auch Versicherungsgesellschaften. Sie fordern von der Ukraine vor allem, mit der Korruption aufzuräumen. Fast 500 Versicherungsgesellschaften existieren hier. Aber rund 50 Versicherungen decken 90 Prozent der Versicherungen ab. "Der Rest der Gesellschaften wird nur zur Geldwäsche benutzt", so der Geschäftsführer von der Vienna Insurance Group Franz Fuchs.
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