Krise in Venezuela: Preise für Lebensmittel schießen in die Höhe

Mangelwirtschaft in Venezuela
Preis für Maismehl in Venezuela über Nacht verzehnfacht.

Über Nacht hat sich im schwer von einer Wirtschaftskrise geplagten Venezuela der Preis für Maismehl verzehnfacht. Ein Kilo des Grundnahrungsmittels, das vor allem für die beliebten runden Maisfladen namens Arepa verwendet wird, kostete auf Anordnung der Regierung am Dienstag 190 Bolivar (24 Euro) und nicht mehr wie bisher 19. Es war die erste Preisänderung für Maismehl seit 15 Monaten.

Mehl zählt zu den Lebensmitteln in Venezuela, die während der Wirtschaftskrise knapp geworden sind. Die Hersteller hatten einen Preisanstieg gefordert, da nach ihrer Darstellung der bisher von der Regierung festgelegte Preis nicht die Produktionskosten deckt.

Neben dem neuen Preis für Maismehl kündigte der sogenannte Regierungsbeauftragte für faire Preise auch Preissteigerungen für Hühnerfleisch an. Ein Kilo soll seinen Angaben zufolge künftig 850 Bolivar kosten und nicht wie bisher lediglich 65.

Venezuela kämpft mit der weltweit höchsten Inflationsrate. Sie lag im vergangenen Jahr bei 180 Prozent und erreicht 2016 voraussichtlich 700 Prozent. Dem südamerikanischen Land macht der massive Verfall der Ölpreise zu schaffen. Zudem leidet Venezuela unter der schlimmsten Dürre seit vier Jahrzehnten.

In Venezuela ist auch die Produktion von Coca-Cola wegen Zuckerknappheit gestoppt worden. Die Lieferanten hätten den Konzern informiert, dass aufgrund fehlender Rohstoffe die Zucker-Herstellung derzeit ruhe, sagte eine Sprecherin. Entsprechend könne auch der Softdrink nicht produziert werden.

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