Jet-Abschuss: Putin will kein Treffen mit Erdogan

Putin und Erdogan: Nicht einmal ein Telefonat geplant.
Gespräch abgelehnt: Weiter Konfliktstimmung zwischen Russland und Türkei.

Im schweren Streit mit der Türkei rechnet Russland nicht mit einem klärenden Gespräch der beiden Präsidenten am Rande der UN-Klimakonferenz in Paris. Ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit seinem Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan sei nicht geplant, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Montag russischen Agenturen zufolge. Auch ein Telefonat sei derzeit nicht vorgesehen.

Erdogan: "Bedauere Vorfall"

Putin hatte am Wochenende Sanktionen gegen die Türkei erlassen. Moskau will die Führung in Ankara damit für den Abschuss eines russischen Kampfjets im türkisch-syrischen Grenzgebiet am 24. November bestrafen. Einer der beiden Piloten kam ums Leben. Russland fordert von der Regierung in Ankara eine Entschuldigung. Erdogan erklärte am Samstag erstmals, er bedauere den Vorfall.

Erdogan hatte im Vorfeld von der Möglichkeit eines Treffens in Paris gesprochen. Putin hatte indes am Freitag durchblicken lassen, dass er kein direktes Gespräch mit Erdogan in Paris führen werde.

"Schutz unseres Luftraums ist Pflicht"

Auch die türkische Seite mauerte am Montag erneut: "Der Schutz unseres Luftraums und unserer Grenze ist nicht nur ein Recht, sondern eine Pflicht für meine Regierung", sagte Premier Davutoglu nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag in Brüssel. "Kein türkischer Ministerpräsident, Präsident oder eine andere Autorität wird sich entschuldigen, weil wir unsere Pflicht tun." Die Türkei sei aber bereit, mit Russland zu reden, der Führung in Moskau Informationen über den Vorfall zu geben und die Beziehungen zu dem Land zu verbessern.

Stoltenberg bemühte sich, die Wogen im Streit zwischen dem NATO-Partner und Russland zu glätten. "Uns geht es jetzt vor allem um Deeskalation", sagte er. Er würde es begrüßen, wenn Russland und die Türkei miteinander redeten. Zugleich verteidigte Stoltenberg das Recht des NATO-Partners auf die Verteidigung seiner Grenzen und seines Luftraums. Die Militärallianz habe schon vor dem Vorfall mehrfach ihre Sorge über das russische Verhalten geäußert, sagte der Generalsekretär.

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