Kim Jong-il: Tod nach Wutanfall?

North Korean leader Kim Jong-il (C) visits the construction site of the Huichon Power Station in this undated picture released by North Korea's official KCNA news agency in Pyongyang on December 23, 2010. KCNA did not state expressly the date when the picture was taken. REUTERS/KCNA (NORTH KOREA - Tags: POLITICS) THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. IT IS DISTRIBUTED, EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS. NO THIRD PARTY SALES. NOT FOR USE BY REUTERS THIRD PARTY DISTRIBUTORS
Laut einer südkoreanischen Zeitung erlitt der Diktator vor seinem Tod einen gewaltigen Wutanfall.

Der Tod des früheren nordkoreanischen Diktators Kim Jong-il am 17. Dezember 2011 bleibt rätselhaft. Allerdings gibt es jetzt eine neue Version, wie Spiegel Online unter Berufung auf die Zeitung Choson Ilbo, eines der wichtigsten und auflagenstärksten Blätter in Südkorea, berichtet. Demnach habe Kim Jong-il nach einem gewaltigen Wutanfall einen Herzinfarkt erlitten, nachdem er über Mängel an einem Staudammprojekt informiert worden war.

Nordkoreas offizielle Version zum Tod des Diktators lautet: Der "geliebte Führer" starb an Bord seines persönlichen Zuges nach "großen mentalen und physischen Leiden". Sein Herz habe auf dem Weg zu einer "intensiven Feldinspektion" versagt. Demgegenüber schreibt das südkoreanische Blatt unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle, der Ärger über die Rückschritte bei dem Staudamm-Prestigeobjekt habe letztlich den Herzinfarkt ausgelöst.

Mitarbeiter angeherrscht

Die schlechten Nachrichten ereilten Kim laut dem Bericht bei einem Briefing mit seinen engsten Mitarbeitern. Darin sei von einem Leck am Huichon-Staudamm die Rede gewesen, der die Hauptstadt Pjöngjang mit Strom versorgen soll. Wie Choson Ilbo berichtet, habe Kim seine Untergebenen angeherrscht, den Mangel sofort zu beheben. Zudem habe er die Baustelle unverzüglich besichtigen wollen und Strafen für die Verantwortlichen angekündigt. Wenig später habe sich der Gesundheitszustand des Diktators rapide verschlechtert.

Aus Pjöngjang, wo nach Kim Jong-ils Tod dessen Sohn Kim Jong-un die Macht übernommen hat, gibt es keine Stellungnahme zu der neuen Version. Das Regime hatte mit einer pompösen Trauerfeier vor knapp zwei Wochen des verstorbenen Oberhaupts gedacht.

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