Kampfjet stürzt auf syrische Stadt

Dutzende Opfer. USA schützen syrische Rekruten vor Assads Armee.

Ein syrisches Kampfflugzeug ist am Montag in der von Rebellen gehaltenen Stadt Ariha nahe der Grenze zur Türkei abgestürzt. Mindestens 27 Menschen seien getötet und Dutzende verletzt worden, teilte die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Opfer sollen überwiegend Zivilisten sein. Das Kampfflugzeug sei in niedriger Höhe geflogen und habe eine Bombe auf den Basar abgeworfen, berichteten Augenzeugen. Nur Sekunden später sei es
auf den belebten Markt in der im Nordwesten Syriens gelegenen Stadt gestützt. Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurde die Maschine nicht abgeschossen. Eine Stellungnahme der syrische Armee war zunächst nicht zu erhalten.

Ariha liegt in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes. Die Stadt, die lange unter Kontrolle der Regierungstruppen von
Präsident Baschar al-Assad stand, war im Mai an eine Koalition islamistischer Aufständischer gefallen. Damit haben die Rebellen die Kontrolle über den größten Teil Idlibs, das an die Türkei und die syrische Provinz Latakia am Mittelmeer grenzt, dem Kernland der Alawiten, zu denen auch Assad gehört. In der ländlichen Region Idlib haben zuletzt die Kämpfe zugenommen.

Konfrontation mit USA

US-Präsident Barack Obama hat Insidern zufolge nun angeordnet, die vom amerikanischen Militär ausgebildeten Kämpfer in Syrien notfalls auch vor etwaigen Angriffen von Regierungstruppen zu schützen. Damit könnte es zu einer direkten Konfrontation zwischen US-Einheiten und Assads Armee kommen. Die USA gehen mit Luftangriffen direkt gegen den IS vor, der große Teile Syriens unter seine Kontrolle gebracht hat. Zudem bildet das US-Militär seit Mai Einheimische im Kampf gegen die Islamisten aus. Sie sollen ausdrücklich nicht gegen die Regierungstruppen eingesetzt werden. Am Freitag war die erste Gruppe dieser Miliz im Nordirak von anderen Aufständischen angegriffen worden. Daraufhin kam ihr die US-Luftwaffe zu Hilfe. In US-Kreisen ist wiederholt erklärt worden, man rechne nicht mit einem Vorgehen der syrischen Regierungstruppen gegen die US-Rekruten. Allerdings können unbeabsichtigte Zusammenstöße nicht ausgeschlossen werden.

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