Mit Geiseln im Luxushotel verschanzt

Sicherheitskräfte umstellten das Hotel
Zuerst ging eine Autobombe hoch, dann stürmten Bewaffnete das Hotel.

Bewaffnete haben am Dienstag ein Vier-Sterne-Hotel in der libyschen Hauptstadt Tripolis attackiert. Mindestens vier Männer sollen die Lobby des Hotels "Corinthia" gestürmt und um sich geschossen haben, hieß es aus Sicherheitskreisen. Dabei wurden mindestens acht Menschen getötet, ein Teil davon Ausländer. Vor der Erstürmung zündeten die Bewaffneten zudem noch eine Autobombe.

Am Nachmittag war das Gebäude weiterhin von Sicherheitskräften umstellt. Ein Täter soll bereits gefasst sein, seine Komplizen dürften aber weitere Personen in ihrer Gewalt haben: "Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Bewaffneten Geiseln im 23. Stockwerk festhalten", zitierte Reuters einen Sprecher der libyschen Sicherheitskräfte. Zwei der Attentäter sollen sich selbst im Inneren des Hotelkomplexes in die Luft gesprengt haben.
Zunächst blieb unklar, wer für den Angriff verantwortlich ist. Im Internet behaupteten IS-Anhänger, die im Irak und in Syrien kämpfende Terrormiliz "Islamischer Staat" stecke hinter der Tat. Der Miliz hatte im vergangenen Oktober eine im ostlibyschen Derna ansässige Terrorgruppe die Treue geschworen.

Im "Corinthia" wurden in der Vergangenheit häufig Diplomaten untergebracht. Seit eine islamistische Regierung in Tripolis regiert, hat die Bedeutung des Hotels nachgelassen. Eine international anerkannte Regierung tagt im ostlibyschen Tobruk. Milizen kämpfen für beide Seiten um die Macht in dem ölreichen Land.

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