JuLis lassen die Hosen runter

JuLis lassen die Hosen runter
Die Jugendorganisation der FDP erregt mit ihrer Nackt-Kampagne Aufsehen.

Die deutschen Jung-Liberalen (JuLis) fallen immer wieder durch außergewöhnliche, bisweilen auch skurrile Forderungen oder Kampagnen auf. Dieses Mal haben sie blank gezogen: Um nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag Aufmerksamkeit zu erlangen, posierte der gesamte Vorstand der Jugendorganisation nackt im Stil der 68er-Bürgerschrecks der Kommune 1. Die Botschaft: "Wer hätte gedacht, dass wir mal die Ideale der 68er verteidigen müssen?"

In eben der gleichen Pose hatten sich damals die Mitglieder der Kommune um Rainer Langhans und Uschi Obermaier ablichten lassen - damals ein Skandal. Heute Wahlkampf.

Das Motiv soll ab Donnerstag vor allem in den Internet-Kanälen der JuLis verbreitet werden.

Die JuLis wollen mit nackten Tatsachen mobil machen, etwa gegen die Pläne zur Vorratsdatenspeicherung oder die Benachteiligungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Besonders auf die Freiheit zur Selbstbestimmung legen sie Wert - und verlassen dabei den Pfad der 68er gleich wieder: "Und wir können nicht länger zulassen, dass selbsternannte Gutmenschen und Moralisten uns erklären, wie wir zu leben haben. Wann wir Fleisch essen, ob wir unsere Einkäufe in Plastiktüten packen oder Glühbirnen benutzen dürfen. Das kann und das darf so nicht weitergehen, daher fordern Selbstbestimmung im Alltag und bei unseren Bürgerrechten", heißt es auf der Homepage.

Die JuLis fallen nicht das erste Mal durch ihre unkonventionellen Herangehensweisen auf: Die Teilorganisation aus Sachsen-Anhalt hatte etwa im vergangenen November gefordert, dass das Schlachtverbot für Hunde und Katzen aufgehoben wird. Die Regelung stelle "eine Diskriminierung anderer Kulturen dar, in denen Fleisch der genannten Tiere als Delikatesse gilt", hieß es damals. Die logische Folge: eine Welle der Empörung.

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