Huthis lehnen Vorschläge der Regierung ab

Huthi-Rebellen
Die Verhandlungen zwischen schiitischen Rebellen und sunnitischer Regierung sind gescheitert.

Die Verhandlungen der hauptsächlich sunnitischen Regierung mit den schiitischen Huthi-Rebellen sind gescheitert. Die Rebellen hätten alle ihnen unterbreiteten Vorschläge abgelehnt, sagte ein Sprecher des Verhandlungsteams von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi am Sonntag. Die Huthis wollten offenbar einen "Krieg".

Tausende bewaffnete Anhänger des Huthi-Führers Abdulmalik al-Huthi haben in den vergangenen Tagen in der Hauptstadt Sanaa Protestlager errichtet, um die Regierung zum Rücktritt zu zwingen und die Rücknahme einer Benzinpreiserhöhung zu erreichen.

Verhandlungen seit Donnerstag

Seit Donnerstag führte die Regierung in der nördlichen Region Saada Verhandlungen mit al-Huthi, um ihn zum Abzug seiner Anhänger zu bewegen. Der Sprecher des offiziellen Verhandlungsteams, Abdulmalik al-Michlafi, sagte nun jedoch, die Rebellen hätten alle Vorschläge einschließlich der Bildung einer Technokratenregierung zurückgewiesen. In der Hauptstadt war die Stimmung weiter gespannt. Angesichts des Eintreffens tausender weiterer Rebellen verstärkte die Regierung die Sicherheitsvorkehrungen um wichtige Gebäude.

Die Mitglieder der Huthi-Volksgruppe protestieren gegen die kürzliche Erhöhung der Benzinsteuer und werfen der nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Ali Abdallah Saleh im Dezember 2011 gebildeten Einheitsregierung Korruption vor. Nach Einschätzung von Experten wollen die Huthi mit ihren Protesten ihren Einfluss im Norden ausbauen und sich mehr Macht in einer künftigen Regierung sichern. Seit 2004 gab es bereits wiederholt Aufstände der Huthis, die sich durch die von der sunnitischen Mehrheit dominierte Zentralregierung benachteiligt fühlen.

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