Golanhöhe: Israel schoss syrisches Flugzeug ab

Laut Armeeradio soll sich eine MiG-21 dem israelisch kontrolliertem Teil genähert haben.

Das israelische Militär hat nach Angaben des Armeeradios ein syrisches Kampfflugzeug über den von beiden Ländern beanspruchten Golanhöhen abgeschossen. Das Flugzeug, offenbar eine MiG-21, habe sich dem von Israel kontrollierten Teil des Golan genähert, als es von Boden-Luft-Raketen aus einer Patriot-Batterie abgeschossen worden sei, berichtete der Sender.

Für die Golanhöhen gilt seit dem Jahr 1974 ein Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien, der von den Vereinten Nationen überwacht wird.

Mutmaßliche Entführer dreier Israelis tot

Unterdessen schrieb der Sprecher der israelischen Armee Peter Lerner auf Twitter, dass die mutmaßlichen Mörder dreier israelischer Jugendlicher, die Mitte Juni im Westjordanland verschwanden, tot sind. Marwan Kawasme und Amar Abu Aysha seien bei einem Schusswechsel mit der israelischen Armee getötet worden.

Spezialkräfte hätten am Dienstag im Gebiet von Hebron im Westjordanland versucht, die Verdächtigen zu verhaften, sagte Armeesprecher Peter Lerner. Die Palästinenser hätten das Feuer eröffnet und die Soldaten hätten zurückgeschossen. Dabei seien die Männer umgekommen.

Einer der Verdächtigen sei einer "visuellen Bestätigung" zufolge tot. Der zweite sei so getroffen worden, dass es "ziemlich unwahrscheinlich" sei, dass er überlebt haben könne. Von palästinensischer Seite gab es keine Bestätigung für den Tod der Männer.

Gewaltspirale

Die drei israelischen Jugendlichen waren Mitte Juni auf dem Heimweg von ihrer Talmud-Schule nahe der Stadt Hebron im Westjordanland verschwunden. Ihre Leichen waren Ende Juni gefunden worden. Die Tat setzte eine Gewaltspirale in Gang, die in den Gaza-Krieg mündete.

Israel machte die beiden Palästinenser Marwan Kawasme und Amar Abu Aysha für den Mord verantwortlich und suchte seitdem nach ihnen. Sie sollen Mitglieder der radikalislamischen Hamas in Hebron sein. Der Anfang August von Israel festgenommene Hussam Kawasme soll die beiden mit der Tat beauftragt haben.

Friedensgespräche mit Israel

Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas will der UNO in den kommenden Tagen einen neuen Zeitplan für die seit fünf Monaten ruhenden Friedensgespräche mit Israel präsentieren. "Diese Woche werde ich den Vereinten Nationen einen neuen Zeitplan für Friedensgespräche vorschlagen", sagte Abbas am Montag bei einer Rede vor Studenten in New York, die mit stehendem Applaus quittiert wurde.

Ranghohen Palästinenservertretern zufolge will Abbas eine dreijährige Frist für das Ende der israelischen Besatzung und die Gründung eines palästinensischen Staats setzen. An die Adresse des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu richtete Abbas bei seiner leidenschaftlichen Rede den Appell: "Beenden Sie die Besatzung, schaffen Sie Frieden!" Die israelische Regierung habe "nicht begriffen, dass die wahllose Bombardierung des Gazastreifens mit tausenden getöteten Frauen und Kindern nur noch mehr Hass gesät hat". Die internationale Gemeinschaft wiederum habe "die Pflicht, unser Volk zu schützen, dass dem Terror von Siedlern ausgesetzt ist", sagte Abbas in der New Yorker Cooper Union Hall.

Waffenstillstand

Abbas will am Freitag vor der UN-Vollversammlung das Wort ergreifen. Die Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern unter Vermittlung von US-Außenminister John Kerry waren im April nach schweren gegenseitigen Vorwürfen abgebrochen worden. Derzeit versuchen Vertreter beider Seiten, einen dauerhaften Waffenstillstand für den Gazastreifen auszuhandeln. Nach 50-tägigen Kampfhandlungen war dort Ende August eine Feuerpause in Kraft getreten.

Er war weltberühmt und doch der große Unbekannte: Mike Harari war Israels "Agent Nummer Eins". Ein "zionistischer James Bond", der mit den immer sorgfältig gekämmten und gescheitelten Haaren tatsächlich dem britischen 007 nicht unähnlich war. Wie dieser hatte auch er eine Lizenz zum Töten. In der Nacht zum Dienstag verstarb er mit 87 Jahren in Tel Aviv.

Viele Operationen, die er führte oder vorbereitete, machten Schlagzeilen und füllten Drehbücher. "Nur ein kleiner Teil seiner Arbeit", heißt es in einem Nachruf der Regierung, "und die meisten seiner Aktionen werden für immer geheim bleiben."

1957 kam Harari, der zuvor die illegale Einwanderung von Holocaust-Überlebenden nach Palästina organisiert hatte, zum Auslandsgeheimdienst Mossad. Dort saß er schnell an der sensibelsten Stelle. In der Abteilung "Tsomet", wo die Führung und Anwerbung von Agenten in aller Welt gelenkt werden. John Le Carré soll ihn in einem seiner Agentenbestseller in der Schlüsselfigur Kurz verewigt haben. Aber nicht mal das ist sicher.

Golanhöhe: Israel schoss syrisches Flugzeug ab
Die Archivbilder vom 05.09.1972 zeigen den Überfall arabischer Terroristen der Gruppe "Schwarzer September" auf das Olympische Dorf in München bei den Olympischen Sommerspielen. Oben: Zwei vermummte Terroristen auf dem Balkon des israelischen Quartiers. Unten: Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher (2.v.r), der Münchner Polizeipräsidenten Manfred Schreiber (vorn, l.) und weitere Offizielle in Verhandlung mit einem der Geiselnehmer (r). Mit dem Einzug von 17 israelischen Sportlern und Betreuern in das Münchner Olympische Dorf zu den Leichtathletik-Europameisterschaften 2002 kehrt auch die Erinnerung an die tragischen Ereignisse von 1972 zurück. dpa (zu dpa-Korr. "30 Jahre nach dem Terroranschlag: Israelis wieder im Olympischen Dorf" am 01.08.2002 - nur sw - bestmögliche Bildqualität)
Ende der 1960er-Jahre schlug der palästinensische Terror immer brutaler zu. Mit Geiselnahmen und Bombenattentaten weltweit. Harari organisierte den Kampf gegen den Terror. 1972, nach dem Anschlag auf die Olympischen Spiele in München und dem Tod 11 israelischer Sportler und eines deutschen Polizisten, wurde er mit der Ausschaltung der Führung des palästinensischen "Schwarzen Septembers" beauftragt, die für diesen und andere Anschläge verantwortlich war. Ihre zwölf führenden Mitglieder wurden in Abwesenheit angeklagt und zum Tode verurteilt. Verantwortlich für die Vollstreckung war – Mike Harari. Er organisierte die "Operation Gotteszorn". Schon bald waren die Führer des Schwarzen Septembers, die bis dahin in Luxus-Hotels ein- und ausgingen, sich ihres Lebens nicht mehr sicher.

1972 schlugen die Häscher zu: Wael Adel Sueiter trafen zwölf Kugeln vor dem Haus seiner Freundin in einer Seitenstraße Roms. In Paris setzte sich Dr. Mahmud Maschari an seinen Schreibtisch – eine Bombe in der Tischplatte explodierte. Im Krankenhaus waren seine letzten Worte: "Nur der Mossad kann das gewesen sein."

Mit der Operation "Jugendfrühling" im April 1973 kamen die Jäger nach Beirut. Die Besten der Eliten von Marine, Heer und Mossad kamen in der Nacht und vom Meer. Gleich an drei verschiedenen Orten Beiruts schlugen sie zu. Kamal Adwan und Kamal Nassr wurden in ihren geheimen Wohnungen erschossen. Abu Jussuf al-Nadschar öffnete selbst die Türe. Vor ihm stand eine kleine Frauengestalt, die höflich nach seinem Namen fragte. Und dann mehrfach schoss. Die Nummer Zwei der al-Fatah war sofort tot. Die Frauengestalt war der verkleidete Kommandeur der Fallschirmjäger-Eliteeinheit Ehud Barak, der spätere Premierminister Israels.

Nur drei Monate später folgte der Misserfolg: Im Juli 1973 sollte es den Chef treffen. Ali Hassan Salame, der Rote Prinz. Er wurde im norwegischen Urlaubsort Lillehammer aufgefunden. Mike Harari überwachte persönlich Identifizierung und Anschlag. Erschossen wurde aber nicht der Rote Prinz, sondern ein harmloser Kellner aus Marokko, Ahmad Buscheyki. Mit 12 Kugeln vor den Augen seiner schwangeren Frau. Fünf Agenten landeten im norwegischen Gefängnis.

Harari übernahm die volle Verantwortung. Doch Premier Golda Meir nahm sein Abschiedsgesuch nicht an. 1979 beseitigte Harari dann den Roten Prinzen mit einer Bombe – der Letzte, den es traf.

Auf der Suche nach neuen Herausforderungen? Wieso nicht einmal beim Mossad anheuern?

Israels geheimnisumwobener Dienst sucht Nachwuchs - doch anstatt bei der Polizei oder in dunklen Hinterhöfen Leute anzuwerben, öffnet er sich der Öffentlichkeit und unterstützt künftige Spione bei der Jobsuche. Am Montag verkündete die Behörde, man werde eine neue Website installieren, um neue Bewerber anzuziehen.

Die Homepage wird multilingual sein, wie diverse israelische Medien schreiben: Hebräisch, Russisch, Englisch, Arabisch, Persisch und Französisch. Künftige Schnüffler stoßen auf der Seite auf ein Bewerbungsformular, zudem soll sie gespickt sein mit Zitaten großer Israelis, etwa David Ben-Gurions: "Geschichte ist nicht geschrieben, sie wird geschaffen".

Mossad-Chef Tamir Pardo erinnerte in einer Aussendung an die Gefahren, die Israel ausgesetzt ist; deshalb müsse man stets auf der Suche nach den Besten sein - Männer und Frauen, die sich für alle möglichen Stellen bewerben können. Der Mossad hat, so wie auch das israelische Militär erkannt, wie das Netz zu nutzen ist. Er hat auch einen Youtube-Channel, der über die Arbeit des Geheimdienst Aufschluss geben soll. Die Gesichter der Hauptdarsteller sind nicht zu erkennen.

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