Mord, Vertreibung, Zerstörungswut im Kalifat

Die sunnitischen "Gotteskrieger" der ISIS sprengen Schiiten- Moscheen und machen Mädchen zu Sex-Sklaven.

Sie kennen keine Gnade und haben in den von ihnen kontrollierten Gebieten eine Schreckensherrschaft aufgezogen. Wer nicht mit den Extremisten ist, wird als Feind betrachtet und liquidiert oder vertrieben. Der Anführer der Dschihadisten, Abu Bakr al-Bagdadi, der in Teilen Syriens und des Iraks ein Kalifat ausgerufen hat, fordert bedingungslosen Gehorsam.

In Syrien mussten bereits Zehntausende ihre Heimat verlassen. Im Irak haben ISIS-Verbände mindestens zehn Stammesführer getötet, die Leichen von drei dieser Männer wurden auf Pfählen hängen gelassen – um die Bevölkerung einzuschüchtern. Schiitische Moscheen oder Mausoleen werden dem Erdboden gleichgemacht (siehe rechts). Zuletzt erließen die "Gotteskrieger" laut arabischen Medien eine aberwitzige Verordnung: Mädchen und unverheiratete Frauen müssen den ISIS-Kämpfern als Liebesdienerinnen zur Verfügung stehen – ansonsten missachteten sie den "Willen Gottes".

Die irakischen Schiiten-Stämme, die ein Zweckbündnis mit der ISIS eingegangen waren, aber deren Ziele ablehnen, stellten Premier al-Maliki ein Ultimatum: Entweder drei autonome Regionen (sunnitisch, schiitisch, kurdisch) oder drei Staaten.

ISIS-Ableger in Libyen?

Indes wächst die Furcht in Algerien, Tunesien und Ägypten, dass sich auch im zerfallenden Libyen ein Ableger der ISIS bilden könnte. Am Wochenende kamen daher Sicherheitsexperten aus Algier, Tunis und Kairo zusammen, um Strategien für die neue Bedrohung zu entwickeln.

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