IS verlor im Irak bereits ein Viertel an Territorium

Die Dschihadisten haben seit der Gegenoffensive 25 bis 30 Prozent ihres Einflussbereiches verloren.
Die USA bereiten sich aber noch auf einen "langen Kampf" vor. Obama trifft den irakischen Premier al-Abadi.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat seit Beginn einer internationalen Gegenoffensive nach Angaben des Pentagon im Irak zwischen 25 und 30 Prozent an Territorium verloren.

"Der IS ist nicht mehr die dominierende Kraft auf 25 bis 30 Prozent der besiedelten Gebiete im Irak", in denen er noch im August "vollständige Bewegungsfreiheit" gehabt habe, erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Steven Warren.

Der Sprecher führte aus, die Dschihadisten hätten auf 13.000 bis 17.000 Quadratkilometern die Kontrolle verloren, insbesondere im Norden und im Zentrum des Irak. Der IS werde nun "langsam zurückgedrängt", dies sei aber "ein langer Kampf".

Gegenoffensive

Auf dem Höhepunkt der militärischen Erfolge des IS im August vergangenen Jahres hatte eine internationale Koalition unter der Führung der USA mit Luftangriffen eingegriffen. Seitdem flogen sie nach Angaben des Pentagon 3244 Angriffe gegen den IS, davon 1879 im Irak und 1365 in Syrien. Etwa 80 Prozent der Bombardements wurden von US-Kampffliegern absolviert.

Zur Lage in Syrien sagte Warren, dort habe der IS "seinen umfassenden Einfluss behalten". Die Jihadistenmiliz habe Gebiet rund um die an die Türkei grenzende Stadt Kobane verloren, dafür aber rund um Damaskus und Homs Gebietsgewinne gemacht. Dazu zähle auch ihr Stützpunkt in dem Flüchtlingslager Yarmouk.

US-Präsident Barack Obama wollte am Dienstag den irakischen Regierungschef Haider al-Abadi empfangen. Bei den Gesprächen im Weißen Haus steht das Vorgehen gegen den IS im Vordergrund.

150 Kämpfer im Einsatz

Einer Untersuchung von Anfang des Jahres zufolge hat sich die Anzahl der europäischen IS-Kämpfer, die in Syrien und im Irak "im Einsatz sind" im vergangenen Jahr auf 4000 verdoppelt. Die meisten kommen aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Aus Österreich sind der Studie zufolge etwa 150 Personen in den beiden Länder kämpfend im Einsatz.

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