IS bekennt sich zu Anschlag in Tunesien

Zahl der Toten nach Bombe in Bus in Tunis auf 13 gestiegen. Ausnahmezustand tritt wieder in Kraft.

Nach dem Bombenanschlag auf einen Bus der tunesischen Präsidentengarde hat sich die Zahl der Toten auf 13 erhöht. Eine weitere Leiche wurde am Explosionsort gefunden, wie ein Vertreter des Gesundheitsministeriums am Mittwoch mitteilte. 20 weitere Menschen wurden bei dem Anschlag am Dienstag verletzt. Zu dem Bombenanschlag hat sich der Islamischer Staat (IS) bekannt. Ein IS-Kämpfer sei mit einem Sprengstoffgürtel in den Bus gestiegen und habe sich in die Luft gesprengt, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung des IS.

Präsident Beji Caid Essebsi setzte nach dem Anschlag für einen Monat den Ausnahmezustand wieder in Kraft.

13. Toter noch unbekannt

Die Bombe war in der Nähe der Avenue Mohamed V. explodiert, einer der belebtesten Straßen von Tunis. Bei zwölf der Todesopfer handelt es sich um Mitglieder der Präsidentengarde, die in dem Bus unterwegs waren; die Identität des 13. Toten sei noch unklar, sagte der Ministeriumsvertreter. Unter den Verletzten seien vier Zivilisten.

Die Ermittlungen konzentrieren sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf diesen 13. Toten, bei dem es sich möglicherweise um einen Selbstmordattentäter gehandelt haben könnte. Allerdings könne es auch ein ziviles Opfer sein.

Ausnahmezustand

In Tunesien herrscht nach dem Bombenanschlag erneut der Ausnahmezustand. Soldaten und bewaffnete Polizisten überwachten am Mittwoch die Straßen der Hauptstadt Tunis und errichteten Kontrollposten, um Fahrzeuge und Fußgänger zu überprüfen. Sicherheitskräfte ließen am internationalen Flughafen nur noch Reisende passieren.

Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte den Anschlag und forderte alle seine Mitglieder auf, dabei zu helfen, die Täter zu fassen und vor Gericht zu bringen. Kein "Terroranschlag kann den Weg Tunesiens zu Demokratie und seine Bemühungen um eine wirtschaftliche Erholung umkehren", hieß es in einer Erklärung.

Seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali im Jahr 2011 verübten in Tunesien mehrfach islamische Fundamentalisten Anschläge. Der IS bekannte sich zu einem Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis im März, bei dem 21 Touristen und ein Polizist getötet worden waren, und zu einem Anschlag in Sousse im Juni, bei dem 38 Touristen getötet wurden. Tunesien ist das Geburtsland des sogenannten Arabischen Frühlings und das einzige Land in der arabischen Welt, in dem die Demokratieproteste in bedeutende politische Reformen mündeten.

Kommentare