Iran: Erfolge für Reformer bei Stichwahl zum Parlament

Ein Iraner mit seiner Tochter bei der Stimmabgabe in Shiraz, Iran.
Anhänger von Präsident Rouhani holten in der zweiten Runde mehr Sitze als Konservative.

Bei der zweiten Runde der Parlamentswahl im Iran haben Moderate und Reformer noch einmal deutlich hinzugewonnen. Wie iranische Medien am Samstag übereinstimmend berichteten, holten die Verbündeten von Präsident Hassan Rouhani nach einer noch unbestätigten Teilauszählung mindestens 33 der insgesamt 68 zu vergebenden Parlamentssitze. Die Konservativen gewannen demnach 21 Sitze hinzu.

Die übrigen Sitze gehen an unabhängige Kandidaten.

Warum ein zweiter Wahlgang notwendig war

Die Iraner hatten am Freitag in einer Stichwahl über die endgültige Zusammensetzung ihres Parlaments (Majlis) entschieden. 68 der 290 Sitze waren nach der ersten Wahlrunde im Februar unbesetzt geblieben, weil in den betroffenen Wahlkreisen kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erzielt hatte. Gewählt wurde etwa in Großstädten wie Tabriz, Shiraz und Ahvaz. In der Hauptstadt Teheran wurde nicht abgestimmt.

Laut der Nachrichtenagentur Fars erhielten die Verbündeten Rouhanis 33 der zu vergebenden Sitze, laut der Nachrichtenagentur Tasnim gingen an das Lager des Präsidenten sogar 35 Sitze. Das endgültige Ergebnis der zweiten Wahlrunde soll im Laufe des Samstag verkündet werden.

Bei der ersten Wahlrunde im Februar hatten das gemäßigte Lager mit 95 Sitzen und das konservative Lager mit 103 Sitzen ungefähr gleich stark abgeschnitten. Auch einige unabhängige Kandidaten schafften den Einzug ins Parlament.

Bisher hatten konservative Kräfte die Mehrheit

Das gemäßigte Lager hatte nun darauf gehofft, dass sich sein gutes Abschneiden aus der ersten Runde fortsetzen würde und das künftige Parlament den Reformkurs von Präsident Rouhani unterstützen wird. In der bisherigen Volksvertretung hatten konservative Kräfte die Mehrheit. Sie stehen dem moderaten Staatschef skeptisch gegenüber. Die konstituierende Sitzung ist für Ende Mai geplant.

Kommentare