Held von Nizza: "War bereit zu sterben, um ihn aufzuhalten"

Das Video von einem Rollerfahrer, der den Lkw mit dem Attentäter stoppen wollte, ging um die Welt. Jetzt spricht er.

Nach und nach werden immer mehr Einzelheiten zum Anschlag von Nizza bekannt. Auch über einen der Helden, der den von Mohamed Lahouaiej Bouhlel gelenkten Lkw stoppen wollte, wird nun etwas bekannt - wie die französische Zeitung Nice-Matin berichtet, die den Mann ausfindig gemacht hat.

Sein Name ist Franck und er war der Mann, der mit seinem Motorroller neben dem Lkw herfuhr und versuchte, den Wahnsinnslenker von seiner Tat abzuhalten. Lange dachte man, dass auch er unter den Getöteten vom Nationalfeiertag sei. Seine Gründe waren auch persönlicher Natur, war doch auch sein Sohn unter den Feiernden auf der Promenade des Anglais. "Ich war bereit zu sterben, um ihn aufzuhalten", sagte der Mann zu Nice-Matin.

Zuerst war alles ruhig, dann bemerkten er und seine Frau die Unruhe in der Menge. "Als wir uns umdrehten, sahen wir die Menge auf uns zurennen, sie flohen vor irgendetwas. Und dann sahen wir den Lastwagen näher kommen." Franck war mit seinem Roller mit etwa 60 km/h unterwegs, als er vom Lkw überholt wurde. Er fuhr auf den Bürgersteig. "Ich sehe noch die Bilder von den Körpern, die überall herumflogen", erzählt Franck.

Seine Frau setzte er ab, um schneller sein zu können. Zwischen Toten und schwer Verletzten fuhr er zick-zack auf der Verfolgung des 19-Tonners. Tatsächlich erreichte er den Lkw, der abwechselnd auf der Fahrbahn und auf dem Bürgersteig fuhr, und setzte sich mit seinem Roller auf die Höhe der Fahrerkabine.

Er kommt zu Fall, läuft zu Fuß weiter und hält sich am Türgriff der Fahrerkabine fest. Das Fenster war geöffnet und Franck schlug auf den Fahrer ein, der machte keinen Zucker, erzählt Franck. In einer Hand hielt Bouhlel eine Pistole. Die richtet er auf Franck und drückt ab. Aber zum Glück funktioniert sie nicht. Schließlich schlägt Bouhlel Franck mit dem Griff der Pistole auf den Kopf und er muss ablassen.

"Für Angst hatte ich keine Zeit", berichtet Franck, der nur an seinen Sohn dachte. Er kam mit einer gebrochenen Rippe, Blutergüssen und zwei Wunden am Kopf, die genäht werden mussten, davon.

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