Rückführungen von Lesbos in die Türkei werden fortgesetzt

Rückführungen von Lesbos in die Türkei werden fortgesetzt
Auf Samos hat sich die Lage nach einem Ausbruch von Flüchtlingen wieder beruhigt.

Die Rückführung von weiteren Flüchtlingen und anderen Migranten aus Griechenland in die Türkei wird am Freitag fortgesetzt. Vier Busse brachten am Freitagmorgen 45 Migranten zum Haupthafen der Insel Lesbos.

Sie sollten in Begleitung von mehreren Polizisten an Bord des Schiffes „Nazli Jale“ gebracht werde, wie das staatliche Fernsehen (ERT) berichtete. Dieses Schiff sollte anschließend zum türkischen Hafen von Dikili auslaufen, hieß es. Aktivisten protestierten gegen die - wie sie sagten - „Deportation“ der Migranten.

Eine andere Fähre, die „Tera Jet“, war am Freitagmorgen von den Inseln Kos und Samos unterwegs nach Lesbos. Sie bringe weitere 95 Migranten nach Lesbos zwecks Rückführung in die Türkei im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingspakts, berichtete das Staatsfernsehen weiter. Die Migranten, die am Freitag in die Türkei zurückgeschickt werden sollen, hätten nach Berichten des Staatsfernsehens keinen Antrag auf Asyl gestellt.

Möglicherweise sollen auch von der benachbarten Insel Chios Migranten in die Türkei zurückgeschickt werden. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Küstenwache. Dies jedoch konnte zunächst offiziell nicht bestätigt werden.

Bereits am Montag waren 202 Migranten von den Inseln Lesbos und Chios zum türkischen Hafen von Dikili gebracht worden.

Ausbruch auf Samos

Rund 250 Migranten und Flüchtlinge sind am Donnerstag aus einem Aufnahmelager auf der Insel Samos ausgebrochen. Sie bewegten sich den ganzen Tag durch die Straßen der Hauptortschaft der Insel, Vathy, und forderten, dass sie nicht - wie sie sagten - in die Türkei „deportiert“ und stattdessen zu Festland zur Weiterreise nach Zentraleuropa gebracht werden sollten. Einige Migranten hätten Messer bei sich gehabt, die sie den Sicherheitsbehörden immer wieder drohend zeigten, berichteten Augenzeugen.

Der Polizei und Beamten der europäischen Grenzagentur Frontex sei es schließlich gelungen, die Mehrheit der Menschen dazu zu überreden, zurück ins Auffanglager zu gehen, berichtete der örtliche Rundfunksender am Freitagmorgen.

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