Getöteter russischer Pilot in seine Heimat überführt

Vom Hatay Airport in der Türkei wurde der Sarg ausgeflogen.
Der Pilot wurde beim Abschuss seines Flugzeugs über Syrien getötet. Diplomatische Verstimmung dauert an.

Die Leiche des an der syrischen Grenze abgeschossenen russischen Piloten wird nach Angaben der türkischen Regierung in seine Heimat überführt. Die Regierung in Moskau habe darum gebeten, erklärte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu am Sonntag. Die Leiche sei am späten Samstagabend in der Türkei angekommen.

Noch unklar ist die Todesursache des russischen Piloten Oberstleutnant Oleg Peschkow. Laut Rebellentruppen wurde er nachdem er sich mit dem Schleudersitz aus dem Flugzeug gerettet hatte, am Fallschirm hängend erschossen.

Davutoglu warnte, derartige Vorfälle wie der Abschuss des russischen Bombers durch türkische Abfangjäger in der vergangenen Woche würden sich wiederholen, sollte es weiter keine Abstimmung und keinen Austausch von Informationen geben.

Moskau offenbar nicht gesprächsbereit

Die Regierung in Ankara wirkt inzwischen, als würde sie den Abschuss gerne rückgängig machen - und als habe sie die Folgen dann doch unterschätzt. Dialogversuche Ankaras scheint Moskau ins Leere laufen zu lassen. Staatschef Recep Tayyip Erdogan sagte am Freitag, er habe die russische Seite um ein Telefonat gebeten. "Bis jetzt haben sie nicht zurückgerufen."

Putins Revanche für den Abschuss manifestiert sich in Form von Wirtschaftssanktionen. Doch vieles an den Sanktionen bleibt zunächst vage. Die Regierung in Moskau soll unter anderem Importverbote aussprechen. Vor allem türkische Lebensmittel dürften betroffen sein. An den Umgang mit solchen Verboten ist Russland schon gewöhnt, spätestens seit dem Einfuhrstopp für Nahrungsmittel aus der EU und den USA. Damit hatte sich Russland 2014 gegen Strafmaßnahmen des Westens wegen der Ukrainekrise gewehrt. Seither nutzt Moskau die Einschränkungen, um die eigene Landwirtschaft leistungsfähiger zu machen.

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